Die deutsche Lufthansa hält aktuell 95,4 Prozent der AUA-Aktien, die von der AUA gehaltenen eigenen Aktien (3,45 Prozent) noch nicht mitgerechnet. Das teilte die neue AUA-Mutter nach der am Mittwoch 16 Uhr ausgelaufenen Nachfrist für die Aktionäre mit. In der seit Mitte Mai laufenden Nachfrist seien der deutschen Kranichairline weitere rund 8,9 Prozent des Aktienkapitals angedient worden, hieß es.
Mit dem Closing am 3. September waren 86,48 Prozent der AUA-Aktien an die Lufthansa übergegangen. Allerdings war schon damals klar, dass die für ein Hinausdrängen der verbliebenen Aktionäre notwendige Schwelle von 90 Prozent überschritten war. Wie die Lufthansa bereits mehrfach angekündigt hat, kann der verbliebene Streubesitz nun hinausgedrängt werden ("Squeeze out"). Vorerst sollen die Schritte ordnungsgemäß eingeleitet werden, darunter die Festsetzung eines Abfindungs-Preises und die Ladung zur außerordentlichen Hauptversammlung, in der die Abspaltung der verbliebenen Streubesitz-Aktionäre beschlossen wird.
Die Lufthansa hat am 27. Jänner ihr öffentliches Übernahmeangebot an die AUA-Streubesitz-Aktionäre gelegt. Geboten wurden 4,49 Euro je Aktie.
Wann genau die Aktien der AUA von der Wiener Börse verschwinden werden, konnte Lufthansa-Sprecherin Stefanie Stotz am Donnerstag nicht sagen, aber: "Die Tage sind gezählt". Die AUA war im Juni 1988 mit dem Verkauf von 25 Prozent des Aktienkapitals an die Wiener Börse gebracht worden. Im Laufe der Zeit sank der Staatsanteil auf rund 40 Prozent. Seit einer Woche gehört die AUA zum Lufthansa-Konzern.