Streik kostet 70 Mio.

Lufthansa wieder in Streik-Turbulenzen

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Auf die Lufthansa kommen schwierige Zeiten zu: Nicht einmal drei Wochen vor dem nächsten angedrohten Pilotenstreik sind die Turbulenzen zwischen Konzernleitung und Beschäftigtengruppen heftiger denn je. Piloten und Flugbegleiter werfen dem Management einen grundsätzlich falschen Kurs vor. Die British Airways bereitet sich indes auf den nächsten Streik der Flugbegleiter vor.

Bei der Lufthansa wird der Ton zunehmend schärfer: Als "Generalangriff auf alles, was wir erreicht haben" wertet die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) Sparforderungen des Managements an die rund 16.000 Stewards und Stewardessen im Kernbereich der Lufthansa.

"Menschenverachtend" habe der Konzern Einsparungen wie die Schließung eines Call-Centers in Kassel oder die Pilotenentlassungen bei der Tochtergesellschaft Eurowings exekutiert. "Da war nicht einmal der Ansatz eines Versuchs da, das sozial abzufedern", sagt ein Vertreter der Vereinigung Cockpit (VC). Die kleine, aber streikmächtige Pilotengewerkschaft wehrt sich dagegen, "easyjetiger" oder "airberliniger" zu werden und sieht die "innere Kultur des Unternehmens" zerstört.

Bei den British Airways beginnt unterdessen am Samstag in der Früh der auf vier Tage angesetzte Ausstand. Das Kabinenpersonal wehrt sich damit gegen einen geplanten Stopp von Lohnerhöhungen in diesem Jahr, die Einführung von Teilzeitarbeit für 3.000 Beschäftigte und eine Reduzierung der Flugteams von 15 auf 14 Personen bei Langstreckenflügen. Die Geschäftsleitung hat die Maßnahmen als überlebenswichtig bezeichnet.

Analysten gehen davon aus, dass die Kosten des Streiks die 70,4 Mio. Euro übersteigen könnten, die Vorstandschef Walsh mit dem umstrittenen Sparprogramm erzielen will.

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