Nach der Talfahrt wegen des Ukraine-Kriegs gab es am Mittwoch enorme Kursgewinne an den Börsen. Bank-Aktien legen massiv zu - Raiffeisen steigt um fast 20 Prozent.
Die Wiener Börse hat Mittwoch mit sehr deutlichen Zuwächsen den Handel beendet. Der ATX steigerte sich um massive 7,2 Prozent auf 3.185,96 Punkte. Inmitten einer sehr starken europäischen Anlegerstimmung wurde am heimischen Aktienmarkt die Vortageserholung beschleunigt. An den vorangegangenen Tagen gab es jedoch wegen des Ukraine-Russland-Kriegs eine Talfahrt am heimischen Aktienmarkt zu beobachten.
Schon am Dienstag hatte der ATX 1,8 Prozent gewonnen, nachdem er am Montag um 3,6 Prozent abgerutscht war und in der Vorwoche einen Einbruch um etwa zehn Prozent verbuchen musste.
Stabilisierung nach Abverkauf
Am Aktienmarkt ist es nach Tagen des Abverkaufs zu einer Stabilisierung gekommen, schreiben die Helaba-Analysten. Die Lage bleibt aber fragil und das Blatt kann sich schnell wieder wenden, zumal auch die Volatilität weiterhin sehr ausgeprägt ist.
Raiffeisen-Aktie legt 17,3 Prozent zu
Besonders stark nach oben zogen die Bankenwerten. Die Titel der zuletzt extrem abgestürzten Raiffeisen Bank International (RBI) sprangen um 17,3 Prozent in die Höhe. Die Papiere der Erste Group steigerten sich um 13,4 Prozent.
Im Technologiebereich zogen AT&S um 7,4 Prozent an. Sehr auffällige Kursaufschläge wiesen zudem Wienerberger (plus 10,5 Prozent) und Verbund (plus 6,5 Prozent) auf.
Auch an den anderen europäischen Aktienmärkten gab es am Mittwoch enorme Zuwächse - trotz des Kriegs in der Ukraine und steigender Ölpreise zeigten die Kursbarometer hinauf. Ein Hoffnungsschimmer im Ukraine-Konflikt schien an den Märkten für positive Stimmung zu sorgen. Börsianer setzen auf ein Treffen zwischen dem Außenminister der Ukraine und jenem von Russland am Donnerstag im türkischen Antalya.
DAX schießt 7,9 Prozent rauf
Der Eurozonen-Sammelindex Euro-Stoxx-50 legte um enorme 7,44 Prozent auf 3.766,02 Einheiten zu. Der DAX in Frankfurt steigerte sich um satte 7,92 Prozent auf 13.847,93 Zähler und schloss damit um mehr als 1.000 Punkte im Plus.
Auf der Jagd nach Aktien-Schnäppchen
Laut Börsianern gehe die Stabilisierung "in die nächste Runde". Schnäppchenjäger würden nun bei tieferen Notierungen zugreifen. Stark gesucht sind überall die Finanztitel.
Leerverkäufer decken sich ein
Für Entwarnung ist es nach Ansicht von Marktexperten Andreas Lipkow von Comdirect aber noch zu früh. "Vorsicht bleibt weiterhin das Gebot der Stunde", warnt Lipkow. Die Gewinne seien vor allem auf die Eindeckungen von Leerverkäufern zurückzuführen, die zuvor auf sinkende Kurse gesetzt haben.