Trübe Konjunkturaussichten lasten weiter auf den Ölpreisen.
Am Mittwoch fielen die Erdölpreise in der Früh auf mehrmonatige Tiefstände. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent sank bis auf 91,29 US-Dollar (91,95 Euro), ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete im Tief 85,14 Dollar.
Damit musste für ein Fass Brent so wenig gezahlt werden wie seit Februar nicht mehr, der WTI-Preis sank auf den tiefsten Stand seit Jänner. Im Vergleich zum Vortag betrugen die Abschläge in etwa eineinhalb Dollar.
Zurzeit lastet ein ganzes Bündel von Faktoren auf den Rohölpreisen. In erster Linie sorgen die ungünstigen Konjunkturaussichten, gepaart mit vielerorts steigenden Zinsen für Pessimismus. Hinzu kommt der seit längerem starke US-Dollar, der Erdöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums wechselkursbedingt verteuert und die Nachfrage drückt. Als dritter Belastungsgrund gilt die strikte Coronapolitik Chinas, die die wirtschaftlichen Aussichten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt beeinträchtigt.
Der Ölverbund OPEC+ hat auf diese Entwicklungen und die mithin fallenden Preise bereits reagiert. In dieser Woche drosselten die rund 20 Förderländer ihre Produktion, wenn auch nur leicht. Analysten interpretierten den Schritt als Bekenntnis zu weiteren Kürzungen, falls diese erforderlich werden sollten. Ungeachtet dessen befinden sich die Erdölpreise immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.