Der Preis für die Nordseesorte Brent erhöhte sich um 45 Cent auf 119,88 Dollar. Hintergrund des Anstiegs ist auch geplante Öl-Embargo der EU gegen Russland.
Die Ölpreise sind am Montag gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete in der Früh 119,88 US-Dollar (111,81 Euro). Das waren um 45 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 84 Cent auf 115,90 Dollar. Beide Sorten notieren auf dem Niveau von Anfang März.
Auftrieb erhielten die Preise unter anderem durch Nachrichten aus China, die auf eine steigende Nachfrage aus der zweitgrößten Volkswirtschaft hindeuteten. So wurde in der Wirtschaftsmetropole Shanghai allen Betrieben erlaubt, die Produktion ab Juni wieder aufzunehmen. Zudem hieß es von offizieller Seite, dass der Ausbruch des Coronavirus in Peking unter Kontrolle sei.
Kompromiss bei Öl-Embargo
Darüber hinaus hat die EU-Kommission Kreisen zufolge im Streit über die Pläne für ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland einen Kompromissvorschlag präsentiert. Der Entwurf sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor, zunächst nur die Einfuhr von per Schiff transportiertem Öl auslaufen zu lassen. Über die Druschba-Pipeline transportiertes Öl würde bis auf Weiteres ausgenommen werden. Sollte der Kompromissvorschlag angenommen werden, dürfte sich das Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt erst einmal verknappen. Auch diese Aussicht stützt die Preise.