Ukraine-Krieg und drohende Gas-Engpässe: Die Experten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) haben ihre Inflationseinschätzung nach oben korrigiert. Und das Wirtschaftswachstum könnte gegen null gehen.
Im Falle einer weiteren Verschärfung des Ukraine-Konflikts und deutlichen Gaslieferungsausfällen könnte die Inflation noch deutlich stärker ansteigen - auf bis zu 9 Prozent. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten OeNB-Prognose-Update hervor.
Im April lag die Teuerungsrate hierzulande laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 7,2 Prozent.
Kein BIP-Wachstum
Nach diesem Szenario würde nicht nur die Inflation sprunghaft ansteigen, sondern auch das BIP-Wachstum 2022 fast vollständig verschwinden, so OeNB-Gouverneur Robert Holzmann.
Zinserhöhung im Sommer
Hinsichtlich der Geldpolitik wird seitens der OeNB mit Entscheidungen über eine etwaige erste Leitzinserhöhung im Sommer 2022 gerechnet. Seit 2016 verharrt der Leitzins der EZB bei null Prozent. Mit Niedrigzinspolitik und Wertpapier-Ankaufprogrammen wollten die Notenbanker die Wirtschaft in Europa wieder in Schwung bringen. Angesichts der aktuell hohen Inflation steigt der Druck auf die Währungshüter, die Zinswende aber bald einzuleiten - in den USA ist das bereits geschehen.