Hoher Verlust droht

Signa Kredite beeinflussen Rating der Hypo Vorarlberg negativ

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Das Benko-Beben geht weiter. Die Ratingagentur Standard & Poors gibt der Hypo Vorarlberg wegen der hohen Kredite an die Signa einen negativen Ausblick.

Die einflussreiche Ratingagentur Standard & Poors veröffentlichte am 12. Dezember ihren aktuellen Ratingbericht zur Hypo Vorarlberg. Das Rating hat sich verschlechtert, was erfahrungsgemäß direkte Auswirkungen auf das betroffene Unternehmen hat.

Ausblick von stabil auf negativ verändert

Zwar bestätigt die Agentur das Rating mit A+/A-1, aber sie veränderte den Ausblick von stabil auf negativ. Begründet wird dies, dass die Kreditausfälle ansteigen können und dadurch das Jahresergebnis der Hypo Vorarlberg schrumpfen dürfte.

Land Vorarlberg besitzt Bank zum größten Teil 

Das aktuelle Rating wirkt auch auf den Mehrheitseigentümer, das Land Vorarlberg. Eine Verschlechterung des Ratings des Landes oder ein Eigentümerwechsel würde zu einem downgrade (Abstufung) führen, heißt es weiter im Bericht.

Wie sich der negative Ausblick auf die Begebung der Anleihen und die Anleihengläubiger auswirkt, bleibt abzuwarten. Jedenfalls wurde bereits am 15. Dezember der Prospekt für das Debt Issuance Programme entsprechend ergänzt. So wird auf der letzten Seite als wesentlich neuer Indikator der negative Ausblick angeführt.

Finanzexperte Zmuegg: "Verlust in zweistelliger Millionenhöhe ist nicht auszuschließen"

Wie zwischenzeitig bekannt wurde hat der Vorstand der Bank die Österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA über den möglichen Ausfall von 131 Millionen Euro unterrichtet.

Ausgehend vom Ergebnis nach dem dritten Quartal in Höhe von noch plus 63  Millionen Euro  würde dies bei Bildung einer Risikovorsorge im vollen Ausmaß einen Verlust von 68 Millionen Euro  bedeuten.

Diese Hochrechnung liegt die Annahme zu Grunde, dass bis zum dritten Quartal keine Risikovorsorgen aus Signa-Krediten gebildet wurden und berücksichtigt nicht das operative Ergebnis des 4. Quartal.

Finanzexperte  Gerald Zmuegg sieht Klärungsbedarf beim Vorstand, insbesondere was die Darstellung der Rückführbarkeit der Kredite an die Stiftung/Holding betrifft, inwieweit hier die FMA-Mindeststandards der Kreditvergabe eingehalten wurden. Zmuegg sagt: "Ein Verlust für die Hypo Vorarlberg in zweistelliger Millionenhöhe ist nicht auszuschließen." 

Auch wenn das harte Eigenkapital der Hypo Vorarlberg in Höhe von rd. 1,5 Milliarden Euro ausreichend ist, um einen derartigen Verlust abzufangen, ist die Kredithöhe gesamt kritisch zu hinterfragen. Die durch die BWG-Bestimmungen definierten Großveranlagungsgrenzen für Kreditnehmer sind für Zmuegg nicht mehr zeitgemäß.
  

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