Märkte und Börsen

Wiener ATX rasselt nach Zinsschritten knapp vier Prozent runter

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Die europäischen Börsen haben am Donnerstag nach der erwarteten Zinserhöhung in den USA und einem überraschenden Zinsschritt in der Schweiz deutlich nachgegeben. Auch in Wien waren die Kurszettel tiefrot.

Zinsschock an den Börsen: Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag klar im Minus geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 2,96 Prozent auf 3.427,91 Punkte. Der deutsche DAX büßte 3,31 Prozent auf 13.038,49 Zähler ein und bewegt sich damit auf dem tiefsten Niveau seit Anfang März. Der britische FTSE-100 fiel um 3,14 Prozent auf 7.044,98 Punkte.

Auch die Wiener Börse ist am Donnerstag nach den Zinsschritten wichtiger Notenbanken tief ins Minus gerutscht. Der ATX büßte 3,9 Prozent auf 3.014,16 Punkte ein. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 3,7 Prozent auf 1.525,81 Zähler. 

Zinserhöhungen drücken Kurse

Heruntergezogen wurden die Kurse von der Zinserhöhung der US-Notenbank am Mittwochabend. Die Fed Fed hob ihre Leitzinsen um 75 Basispunkte an, reagierte mit der stärksten Zinserhöhung seit 1994 auf die auf 40-Jahreshochs gestiegene Inflation. 

Überraschend hat am Donnerstag auch die Schweizer Notenbank erstmals nach 15 Jahren die Zinsen um 50 Punkte erhöht.  Die ebenfalls am Donnerstag angekündigte Zinserhöhung der Bank of England war hingegen erwartet worden.

Die Talfahrt verschärfte sich an Nachmittag, nachdem die US-Börsen nach ihrer Erholung zur Wochenmitte mit teils heftigen Verlusten in den Handel gestartet waren.

AT&S und OMV verlieren stark

In Wien ging es besonders für die OMV abwärts. Die Aktie des Öl- und Gaskonzerns verlor 6,3 Prozent. Die OMV-Raffinerie Schwechat läuft nach dem schweren Unfall derzeit nur mit einem Fünftel ihrer Kapazität. Der teilstaatliche Konzern stellt sich auf eine längere Reparaturzeit ein und arbeitet derzeit an einem alternativen Versorgungssystem.  Dank einer kleineren Anlage stehe die Produktion aber nicht komplett still. Die Analysten der Erste Group werten die Nachricht in einer ersten Reaktion negativ. Die OMV dürfte damit 4 bis 6 Millionen Euro täglich verlieren, schreiben die Experten.

Noch tiefer nach unten ging es mit AT&S. Die Aktien des Leiterplattenherstellers büßten 12,2 Prozent ein und waren damit die Tagesverlierer im prime market. Größere Abgaben gab es auch für EVN (minus 6,3 Prozent) und Wienerberger (minus 5,2 Prozent).

An der Spitze der wenigen Gewinner im Wiener prime market fanden sich die Aktien des Zuckerkonzerns Agrana mit einem Plus von 2,7 Prozent. 
 
 
 
 
 

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