Magna-Aufträge von Chrysler wackeln

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Chrysler-Chef Sergio Marchionne will keine Fertigungsaufträge mehr an Magna vergeben.

Nach dem Willen Marchionnes, der auch Fiat-Chef ist und nach der Übernahme von Chrysler durch die Italiener beide Unternehmen führt, sollen stattdessen künftig Chrysler-Modelle, die zuvor bei Magna gebaut wurden, in der neu erworbenen Fabrik Bertone in Italien produziert werden.

Dies sagte Marchionne laut der Online-Ausgabe des "Wall Street Journal". Das wäre ein weiterer Schlag für den Autozulieferer Magna, der zusammen mit russischen Partnern Opel übernehmen will. Auch VW überlegt Aufträge von Magna abzuziehen.

Laut "WSJ"-Online wäre dieser Schritt des Italieners allerdings die Fortsetzung der Fiat-Strategie, die Kontrolle über Chryslers Fertigung zu erlangen. Bereits zuvor habe er nach dem Einstieg bei Chrysler dafür gesorgt, dass der US-Autohersteller einige Partnerschaften wie jene mit Nissan und Mitsubishi beendete. Obwohl der italienische Konzern zunächst nur mit 20 % bei Chrysler an Bord ist, verfügt Fiat über Rechte, die dem Autobauer die alleinige Kontrolle über das US-Unternehmen verleihen.

In der neuen Fiat-Fabrik in Italien in den kommenden 3 Jahren 150 Mio. Euro investieren. Bisher ließ Chrysler bei Magna in Österreich die Modelle 300C sowie Jeep Grand Cherokee fertigen - allerdings ohnehin nur mehr eher geringe Stückzahlen. Unklar sei, ob der Auftragsentzug für Magna von der Entscheidung des österreichisch-kanadischen Konzerns beeinflusst werde, Opel/Vauxhall zu übernehmen.

Chrysler verbucht im europäischen Markt derzeit besonders starke Absatzeinbußen. In den ersten 8 Monaten 2009 verkaufte der Autobauer in Europa lediglich knapp 38.000 Fahrzeuge. Dies entspricht einem Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 47 %, womit Chrysler Schlusslicht aller Hersteller ist, die in Europa unter dem Einbruch durch die Autokrise leiden.

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