Absteiger: Brady Dougan

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Der Credit-Suisse-Chef ist wegen 1,8 Mrd. Dollar Bonus für 300 Mitarbeiter in der Kritik.

Der umstrittene Bonusplan wurde 2005 lanciert, als die Konkurrenz der Credit Suisse (CS) die Boni mehrheitlich noch ohne Sperren und bar auszahlten, verteidigt sich Dougan. Ziel des Plans sei es gewesen, wichtige Mitarbeiter während der Neuausrichtung der Bank von einer Abwanderung zur Konkurrenz abzuhalten.

Er halte es für wichtig, dass die Boni nur bei einem erfolgreichen Geschäftsgang und bei positiver Entwicklung des Aktienkurses ausbezahlt würden. Dass die Boniansprüche vor einem halben Jahr noch wertlos gewesen seien, zeige, dass der Bonusplan der CS exakt das sei, was Aufsichtsbehörden unter einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Vergütungssystem verstünden.

Den Betrag von 43 Mio. Franken, den er selbst Mitte 2010 kassieren soll, bezeichnete Dougan als "rein hypothetisch". Außerdem würden die Manager anderer Unternehmen auch belohnt, wenn deren Aktien wie jene der CS um rund 40 % an Wert gewännen.

Dougan glaubt außerdem, dass die Bankenwelt sich mittlerweile bewusst sei, dass sich der Finanzmarkt durch die Krise massiv verändert habe. Mit den notwendigen Reformen sei die Finanzindustrie allerdings im Rückstand, räumte der CS-Chef ein. Diese benötige schlicht mehr Zeit, als viele dächten.

Einerseits müsse bei den Reformen vorsichtig vorgegangen werden, da das Finanzsystem derart wichtig für die Stabilität der Weltwirtschaft sei. Anderseits müssten die Banken aber auch ihre Rolle in der Gesellschaft überdenken. "Wenn wir uns nur um den kurzfristigen Erfolg des Geschäfts kümmern und nicht um die langfristigen Konsequenzen, dann befürchte ich einen Rückschlag", sagte Dougan.

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