Der ehemalige Vorstandschef des Möbelkonzerns Steinhoff, Markus Jooste, ist tot. In Südafrika musste er eine Strafe von 23 Millionen Euro zahlen, auch in Deutschland gab es eine Klage in der Höhe von 1,15 Milliarden Euro.
Er war in einen Mega-Bilanzskandal verwickelt: Markus Jooste wurde am Donnerstagnachmittag mit einer Schusswunde am Kopf in das Krankenhaus der Küstenstadt Hermanus eingeliefert - nun ist er an den Verletzungen gestorben, das berichten südafrikanische Medien. Auch die NPA (Nationale Strafverfolgungsbehörde) bestätigte den Tod von Jooste. Der staatliche Fernsehsender SABC berichtet, mit Verweis auf anonyme Quellen. dass es sich dabei um einen Suizid gehandelt habe. Die Polizei ermittelt nun.
Finanzaufsichtsbehörde wollte 23 Millionen Euro
Es scheint ziemlich wahrscheinlich, dass Markus Jooste aufgrund seiner enormen Strafschulden Selbstmord beginn - erst am Mittwoch hat die südafrikanische Finanzaufsichtsbehörde FSCA eine Strafe von 23 Millionen Euro verhängt. Laut der FSCA habe Jooste falsche Angaben im Zusammenhang mit dem Steinhoff-Bilanzskandal gemacht - die Strafe hätte innerhalb eines Monats beglichen werden müssen.
Mega-Bilanzskandal
Dem Ex-Chef des Möbelgiganten wird vorgeworfen, Buchgewinne aus Scheingeschäften in die Bilanzen konzernzugehöriger Gesellschaften hineingeschrieben zu haben, um die Bilanz zu bessern. Vor Gericht in Deutschland konnte Jooste jedoch nie erscheinen, da es mit der südafrikanischen Justiz eine Vereinbarung geben hatte, die es ihm nicht erlaubte Südafrika zu verlassen. Der Konzern Steinhoff International Holdings galt vor dem Zusammenbruch als einer der größten Einzelhändler weltweit. Als Ende 2017 Manipulationen bekannt wurden, wurde der Börsenwert fast vollständig vernichtet - das Unternehmen war am Ende.