In einem der größten Insolvenzverfahren der Geschichte Japans wird die hochverschuldete Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) einem radikalen Umbau unterzogen. Die dem Umsatz nach größte Airline Asiens stellte am Dienstag einen Insolvenzantrag. Zugleich sagte die staatliche Sanierungsgesellschaft Etic ihre Unterstützung zu. In den nächsten drei Jahren sollen mehr als 15.000 Jobs wegfallen.
Der Insolvenzantrag werde der "Startpunkt" für die Wiederbelebung der größten Fluglinie des Landes sein, sagte Transportminister Maehara. "JAL bleibt bestehen", versicherte er und fügte hinzu: "Es beginnt alles von Null". Die einstige Staatsairline soll nach dem Muster des US-Autoriesen General Motors unter staatlicher Aufsicht radikal restrukturiert werden und im Geschäftsjahr 2012 wieder profitabel werden.
Die Aktie wird zum 20. Februar vom Börsenzettel gestrichen. Seit Ende Dezember, als erste Berichte über eine drohende Insolvenz erschienen, befindet sich der Kurs im freien Fall und schloss Dienstag bei 5 Yen. Das Unternehmen ist damit praktisch wertlos. Die Marktkapitalisierung lag zuletzt bei umgerechnet 105 Mio. Euro, etwa dem Preis eines Flugzeugs vom Typ Boeing 787.
In der jetzt anstehenden Umstrukturierung muss JAL nicht nur seine Schulden loswerden, sondern auch eine schlankere und effektivere Organisation werden. Bis März 2013 werden insgesamt 15.661 Stellen gestrichen, das ist rund ein Drittel der Gesamtbelegschaft. Alle 37 Boeing-747-Jumbojets der Gesellschaft werden außer Dienst gestellt, ebenso 16 Mittelstreckenjets vom Typ MD 90. Insgesamt verfügt JAL über rund 280 Flieger.