Seit 25 Jahren arbeiten 4 Sender aus 3 Ländern zusammen, was heraus kommt, kann sich sehen lassen: 3sat, der werbefreie, deutschsprachige Kulturkanal. Am 1.12. wird der Sender 25 Jahre alt und bekommt pünktlich zum Jubiläum unter dem Titel "Strukturreform" eine Mittelkürzung verpasst.
ZDF legt die Redaktionen von 3sat und dem digitalen ZDF-Theaterkanal zusammen und kürzt das geplante 3sat-Budget für Fremdleistungen bis 2012 um rund ein Viertel. Beim ebenfalls beteiligten ORF verteidigt man das Vorgehen als Synergiennutzung. Die Programmvielfalt von 3sat sei dadurch nicht gefährdet, heißt es.
Nach Angaben von 3sat werden dem Sender vonseiten des ZDF bis 2012 rund 74,4 Mio. Euro für Fremdleistungen zur Verfügung gestellt. Ursprünglich waren 98,8 Mio. Euro eingeplant. Hinzu kommen jährlich 26 Mio. Euro für hauseigene Produktionsmittel. Der ORF investiert jährlich knapp 4 Mio. an Produktionsgeldern in 3sat und will daran auch nichts ändern. "Außerdem stellen wir dem Sender unser Archiv zur Verfügung, was wir als zusätzliches Programm einbringen, ist also noch deutlich mehr wert", sagt ORF-Kommunikationschef Pius Strobl. Der ORF bringt ein Viertel des Gesamtprogramms ein.
Neben dem ORF und dem ZDF sind noch ARD und die Schweizer Rundfunkanstalt SRG beteiligt. Als 3sat am 1. Dezember 1984 auf Sendung ging, konnten gerade einmal 8.000 Haushalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Programm über Satellit empfangen. Heute erreicht es mehr als 40 Mio. Haushalte, in Österreich schalten täglich 637.000 Seher einmal auf 3sat.
Im ersten Halbjahr 2009 erreichte der Sender einen Marktanteil von 1,9 %. Das Programm richte sich "nicht an die Masse, sondern an eine kleine aber konstante Zielgruppe besonders Interessierter", so Strobl. Laut 3sat-Österreich-Chef Reinhard Skolik sind die Marktanteile in Österreich höher als in den Nachbarländern und die Nachfrage nach anspruchsvollem Programm hierzulande entsprechend "sehr groß".
Ab 28.11. bestimmt das 25-jährige Jubiläum das Programm von 3sat. Unter dem Motto "anders fernsehen" wird ein etwa spezieller Blick auf die 3sat-Länder geworfen. In den Weihnachtsfeiertagen hält 3sat ein besonderes Schmankerl für Opernfreunde parat und strahlt die zehn beliebtesten Opern aus, darunter legendäre Aufführungen wie "La Traviata" mit Anna Netrebko und Rolando Villazon.
