Langjähriger Radio-Vatikan-Direktor Borgomeo tot

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P. Pasquale Borgomeo, langjähriger Direktor von Radio Vatikan, ist laut Kathpress am Donnerstag (2. Juli) nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren in Rom gestorben. Der aus Neapel stammende Jesuit leitete den Sender von 1985 bis 2005, als er durch den jetzigen Intendanten und Vatikansprecher P. Federico Lombardi abgelöst wurde. Im Rahmen seiner Medientätigkeit vertrat P. Borgomeo auch den Vatikan bei der Europäischen Rundfunkunion.

Am 20. März 1933 in Neapel geboren, studierte Borgomeo Philosophie, Literaturwissenschaft und Theologie. Unter anderem erwarb er einen Doktortitel in Literaturwissenschaft an der Pariser Sorbonne. 1970 wurde er Redaktionsleiter bei Radio Vatikan und bekleidete anschließend verschiedene Positionen im Sender. 1983 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zunächst zum Stellvertretenden Direktor, zwei Jahre später dann zum Direktor des internationalen Senders mit rund 40 Sprachabteilungen. 1994 erhielt er die Auszeichnung des Chevaliers der französischen Ehrenlegion.

Zu den großen Herausforderungen P. Borgomeos gehörte ein langwieriger Rechtsstreit um angeblich überhöhte Strahlenwerte des Vatikansenders bei der Sendeanlage Santa Maria di Galeria nördlich von Rom. Ein italienisches Gericht verurteilte den Ordensmann zu einer zehntägigen Haft auf Bewährung, eine Berufungsinstanz sprach Borgomeo und den mitangeklagten ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Kardinal Roberto Tucci hingegen frei. Dieses Urteil wurde wiederum im Mai vergangenen Jahres von Italiens oberstem Gerichtshof aufgehoben.

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