ORF-Radio spart Hauptabteilungen ein

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Trotz der schweren Erkrankung von Hörfunkdirektor Willy Mitsche nehmen die Strukturmaßnahmen im ORF-Radio ihren Lauf. Unter Generaldirektor Alexander Wrabetz, der interimistisch Mitsches Agenden mitbetreut, sollen bis auf die Information sämtliche Hauptabteilungen im Kultursender Ö1 - ähnlich wie bei Ö3 und FM4 - aufgelöst werden. Betroffen sind etwa die Abteilungen Kultur, Religion, Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft.

Bisher war dem Ö1-Programmchef im Gegensatz zu den Senderchefs bei Ö3 und FM4 kein direkter Durchgriff auf das Programm möglich, das soll durch die Umstrukturierung geändert werden. Unangetastet bleibt lediglich die Hauptabteilung Information (HD1) unter Bettina Roither, die allen Programmen inklusive Landesstudios und Teletext zuliefert. Die HD1 bleibt weiterhin direkt dem Hörfunkdirektor unterstellt.

Am Mittwoch fand diesbezüglich eine Sitzung von Radio-Führungskräften und ORF-Generaldirektor im Wiener Funkhaus statt. Die Umstrukturierungen sind Teil von Wrabetz' Struktur- und Strategiekonzept. Dort hieß es: "Im Hörfunk kann durch eine stärkere Betonung des Senderprinzips die Zahl an Matrixfunktionen um bis zu 50 Prozent gesenkt werden." Die Maßnahme dürfte mit der aktuellen Pensionierungswelle sowie dem Handshake-Programm einhergehen, durch die auch im Radio Führungspositionen frei werden. Ö1-Senderchef Alfred Treiber hat das pensionsfähige Alter bereits erreicht.

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