Publicis kauft Razorfish

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Der Softwarekonzern Microsoft hat seine Online-Marketingagentur Razorfish für mehr als eine halbe Mrd. Dollar an den französischen Werberiesen Publicis verkauft. Publicis zahlt 530 Mio. Dollar (374 Mio. Euro) in einem Mix aus Aktien und Bargeld.

Microsoft hatte Razorfish 2007 im Zuge der 6 Mrd. Dollar schweren Übernahme der amerikanischen Online-Werbefirma aQuantive bekommen. Der US-Konzern wollte sich auch wegen interner Überschneidungen mit anderen Konzerntöchtern von Razorfish trennen.

Publicis gehört zu den größten Werbekonzernen weltweit. Im Rennen um Razorfish waren Berichten zufolge unter anderem auch Rivalen wie der britische Branchenriese WPP und die japanische Dentsu-Gruppe.

Mit der Übernahme baut Publicis in der Krise klassischer Werbung das wachsende Geschäft mit Internet-Anzeigen aus. "Der Kauf ist ein neuer Schritt in unserer Strategie, unbestrittener Marktführer bei digitaler Werbung zu werden", sagte Publicis-Chef Maurice Levy.

Razorfish erwirtschaftete 2008 mit rund 2000 Beschäftigten einen Umsatz von etwa 380 Mio. Dollar. Zu den Kunden gehören Mercedes-Benz USA, McDonald's und der Spielzeugriese Mattel. Drei Viertel des Geschäfts entfallen auf die USA. Razorfish-Chef Bob Lord soll an Bord bleiben.

Microsoft erhält als Kaufpreis 6,5 Mio. Publicis-Aktien mit einem aktuellen Marktwert von 231 Mio. Dollar und den Rest in bar. Microsofts Anteil an Publicis wird bei drei Prozent liegen. Das Geschäft soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

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