Die einwöchige Wahl zum ORF-Publikumsrat ist mit der bisher höchsten Beteiligung zu Ende gegangen: Rund 220.000 Faxe langten beim ORF ein, womit rund 7 % der Berechtigten ihr Votum abgegeben haben. 2005 lag die Beteiligung bei 6 %, 2001 bei überhaupt nur 3 %. Am Freitag sollen die Ergebnisse vorgelegt werden.
Letztlich war die Fax-Wahl mehr oder weniger eine Farce. Im ORF zog man freilich dennoch eine zufriedene Bilanz über den Ablauf der Wahl. Für Kommunikationschef Pius Strobl ist die Stimmabgabe "insgesamt gut gelaufen". Die Rundfunkteilnehmer hätten die Serviceangebote genutzt, auch der Budgetplan werde aus heutiger Sicht eingehalten werden können. Insgesamt hat der ORF rund 1,4 Mio. Euro für die Wahl der 6 Publikumsräte budgetiert.
Der größte Teil der Kosten ist für den ORF bereits aufgeschlüsselt: Die
größten Posten entfallen mit rund 500.000 Euro auf den Versand, die
Wahlzentrale und Hotline (rund 200.000 Euro), den Druck (rund 150.000 Euro),
sowie Informations- und Servicemaßnahmen (ebenfalls rund 150.000 Euro).
Die
Faxkosten dürften sich auf rund 100.000 Euro belaufen. Für die Agentur TTP,
die unterstützend für Projekt und Kampagnenmanagement engagiert wurde, gab
der ORF rund 40.000 Euro aus. Wie viel die Auszählung der Stimmen ausmacht,
ist noch nicht klar.
Das Endergebnis der Wahl wird durch die Wahlkommission festgestellt, notariell beurkundet und dem Bundeskanzleramt bekanntgegeben. Dies wird voraussichtlich am Freitag (5.2.) passieren.
Mit der Faxwahl werden sechs der insgesamt 35 Mitglieder des Publikumsrates bestimmt. Der größere Teil des Gremiums wird direkt bestellt, wobei die deutliche Mehrheit des Publikumsrates von der SPÖ ausgesucht werden wird. Das liegt daran, dass das Bundeskanzleramt gleich 17 Mitglieder benennen darf. Weitere Kandidaten werden von Gewerkschaft, Arbeiterkammer und den Parteiakademien geschickt. Die übrigen Räte kommen aus Interessensvertretungen, der Kirchen und der Wissenschaft.