RAI-Journalisten protestieren gegen Berlusconi

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Die Journalisten von Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Anstalt RAI protestieren gegen Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Dieser hatte sich auf einer Pressekonferenz über die, seiner Ansicht nach zu regierungskritische, Berichterstattung der von RAI 3 gesendeten Nachrichten TG3 beschwert. "Die RAI ist die einzige staatliche TV-Anstalt der Welt, die mit den Geldern der Öffentlichkeit die Regierung angreift. Die RAI sollte weder die Opposition noch die Regierung attackieren", so Berlusconi.

Seine Attacke gegen die RAI löste hitzige Reaktionen aus. "Berlusconi duldet nicht, dass in den RAI-Tagesschauen über Armut, die wirtschaftliche und soziale Krise berichtet wird. Sein Angriff auf die RAI gefährdet den Pluralismus in Italien", sagte der RAI-Journalist Giuseppe Giulietti.

Italiens stärkste Oppositionspartei PD (Demokratische Partei) kündigte im September eine große Demonstration zum Schutz der Meinungsfreiheit in Italien an. "Berlusconi akzeptiert keine Kritik. Er schüchtert die Zeitungsverleger ein und bald wird er auch einzelne Journalisten attackieren. Vor diesen Angriffen muss die ganze Gesellschaft reagieren, weil Italiens Informationsfreiheit auf dem Spiel steht", sagte Oppositionschef Dario Franceschini.

Berlusconi ist gleichzeitig der Besitzer der drei größten Privatsender des Landes. In den vergangenen Jahren hatte RAI einige Sendungen aus dem Programm genommen, die als besonders Berlusconi-kritisch galten.

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