Start für neue Heinzl-Show "Chili"

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Österreichs wohl bekanntester Klatschreporter Dominic Heinzl richtet ab 11. Jänner die nationale und internationale A-, B- und C-Prominenz im ORF aus. Sein Wechsel vom Privatsender ATV zum öffentlich-rechtlichen ORF schlägt im Vorfeld beinahe ähnlich hohe Medienwellen wie die "größte Programmreform in der Geschichte des Unternehmens" vor drei Jahren.

Angst, dass man bei einem derartigen medialen Trommelwirbel die hochgeschraubten Erwartungen enttäuschen könnte, hat man im ORF allerdings nicht. "Tatsächlich sind die Erwartungen der österreichischen Medienlandschaft viel höhere als unsere", sagt ORF-Kommunikationschef Pius Strobl der APA. Der Hype sei von den Medien größtenteils selbst erzeugt - so habe es kaum Zeitungen oder Privatradios gegeben, die nicht im Vorfeld um ein Interview mit Heinzl angesucht haben, berichtet Strobl.

Heinzl selbst stapelt im Vorfeld eher tief. In einem Interview spricht er von Quotenerwartungen für seine neuen ORF-Sendungen "Chili Backstage" und "Chili" von 120.000 Sehern. Die "Chili"-Sendungen gehen ab Montag täglich um 19.20 Uhr bzw. um 19.35 Uhr auf ORF 1 on Air und enden mit der "ZiB 20" um 20.00 Uhr. Für den ORF wären 120.000 Seher zur Top-Sendezeit allerdings freilich alles andere als ein Erfolg. Die US-Dauerserie "Mein cooler Onkel Charlie", die bisher wochentags auf dem 19.30 Uhr-Sendeplatz lief, hatte im Vorjahr durchschnittlich 168.000 Seher.

Quotenzugpferd bei ATV

Bei ATV galt Heinzl als Quotenzugpferd. Im Jahresschnitt 2009 hatte Heinzl mit "Hi Society" laut ATV 133.000 Zuseher, wobei die zweite Hälfte der Sendung nach 20.00 Uhr deutlich besser lief als die erste Hälfte. Die meistgesehene "Hi Society"-Ausgabe lief am 9. Februar 2009 im Vorfeld des Wiener Opernballs mit 237.000 Zuschauern. Das Durchschnittsalter von Heinzls Zuseherschaft lag beim Privatsender ATV bei 50 Jahren.

Beim ORF will man sich im Vorfeld weder auf konkrete Quotenerwartungen noch auf die Zielgruppe festlegen. "Wir eröffnen mit 'Chili' ein Angebot für all jene, die bisher nicht beim ORF waren", so Strobl. Konkret hofft man, die rund 200.000 Österreicher, die bisher in der Zeitzone von 19.30 bis 20.00 Uhr zu deutschen Privatsendern und Sendungen wie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" abgewandert sind, für den ORF zu gewinnen. Davon, dass Heinzl die "ZiB" oder die "Seitenblicke" kannibalisieren wird, geht der ORF nicht aus. Grundsätzlich gelte aber: "Wir machen uns lieber im eigenen Haus Konkurrenz, als dass die Leute gar nicht beim ORF sind", so Strobl.

Der ORF selbst zelebriert sein neues Klatschformat im Vorfeld ebenfalls. Am 8. Jänner lädt Heinzl um 17.00 Uhr zum "Kick-off-Event" in und um seine neuen Studioräume in der Wiener Argentinierstraße. Am 10. Jänner ist der Society-Reporter nicht nur zu Gast in Claudia Stöckls Ö3-"Frühstück bei mir" sondern auch um 17.05 Uhr auf ORF 2 bei "Vera Exklusiv".

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