Streik bei "Vecernji list" abgeblasen

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Der von Journalistengewerkschaft für 30.10. angedrohte Streik bei der kroatischen Styria-Tochter ist abgeblasen worden. Stattdessen wollen die Redakteure der Tageszeitung nun eine Änderung des "Kollektivvertrages", um die von der Geschäftsführung geplanten Kündigungen zu vermeiden. Falls das von der Unternehmensseite abgelehnt werde, stehe ein Streik nach wie vor im Raum, wurde der Gewerkschaftsvertreter Anton Filic von der kroatischen Nachrichtenagentur Hina zitiert.

Der Auslandsvorstand der Styria Media Group AG, Klaus Schweighofer, hatte zuletzt gegenüber der APA die Existenz eines Journalisten-Kollektivvertrages in Kroatien in Abrede gestellt. Es gebe lediglich Betriebsvereinbarungen für "Vecernji list".

Die Styria will, wie berichtet, drei angestellte Fotografen und zwei kaufmännische Angestellte kündigen, worauf die Gewerkschaft mit einem Streik am 30.10. gedroht hatte. Nach Darstellung der Geschäftsführung sind die Kündigungen unvermeidlich.

Die Belegschaftsvertreter wiederum werfen der Unternehmensführung vor, die aktuelle Wirtschaftskrise als Vorwand dafür zu missbrauchen, Personal abzubauen. Während "Vecernji list" vor 10 Jahren noch rund 340 Angestellte gehabt habe, seien es jetzt nur noch 160 und rund 300 freie Mitarbeiter. Diese freien Mitarbeiter würden aber die gleichen Arbeiten machen wie angestellte Redakteure.

Am 20.10. haben sich die Redakteure von "Vecernji list" mit einem offenen Brief an Regierungschefin Jadranka Kosor um Hilfe gewandt. Kosor war vor ihrem Eintritt in die Politik selbst Journalistin.

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