Kartellverfahren

OpenAI will Google Browser übernehmen

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OpenAI will den Browser Chrome übernehmen – ein Kartellverfahren könnte Google zum Verkauf zwingen. 

Sollte Google im laufenden US-Kartellverfahren gezwungen werden, seinen Browser Chrome zu verkaufen, wäre OpenAI sofort interessiert. Das bestätigte Nick Turley, Produktchef von ChatGPT, am Dienstag vor Gericht in Washington. Hintergrund ist der massive Druck der US-Regierung auf Google, seine marktbeherrschende Stellung in der Online-Suche und Werbung zu brechen.

Google unter Beschuss – Monopolstellung in Gefahr

Bereits im Vorjahr urteilte ein US-Richter, dass Google ein illegales Monopol in der Suchmaschinen- und Werbebranche hält. Das Justizministerium fordert nun drastische Maßnahmen – darunter möglicherweise den Verkauf von Chrome, wie futurezone.at berichtet. Google wehrt sich gegen die Vorwürfe und will in Berufung gehen. Doch für OpenAI wäre eine Übernahme des Browsers ein strategischer Coup: ChatGPT könnte so noch stärker mit Googles Suchtechnologie verknüpft werden.

Zoff zwischen OpenAI und Google: Keine Kooperation bei Suchtechnologie

Turley enthüllte vor Gericht, dass Google ein Angebot von OpenAI zur Nutzung seiner Suchtechnologie in ChatGPT abgelehnt hatte. Im Juli 2023 hatte OpenAI angefragt, doch Google blockte ab – mit der Begründung, dass zu viele Wettbewerber beteiligt wären. „Wir haben heute keine Partnerschaft mit Google“, so Turley. Stattdessen nutzt ChatGPT derzeit Microsofts Bing-Suche. Doch das könnte sich ändern, falls OpenAI Chrome übernimmt.

KI-Wettlauf: Justizministerium fürchtet Googles Vorsprung

Die US-Staatsanwaltschaft warnt, dass Googles Suchmonopol dem Konzern auch im KI-Bereich massive Vorteile verschafft. Durch Dienste wie Gemini könnte Google Nutzer noch stärker an seine Suchmaschine binden. Doch Google kontert: Man habe keine Sonderstellung, der Wettbewerb mit Meta, Microsoft und OpenAI sei hart.

Exklusiv-Deals mit Samsung & Co. – doch jetzt lockert Google

Interne Dokumente zeigen, dass Google im Vorjahr noch exklusive Vorinstallations-Deals für Chrome und Gemini mit Herstellern wie Samsung prüfte. Doch zuletzt erlaubte der Konzern Partnern wie Samsung, Motorola und AT&T auch konkurrierende Such- und KI-Apps vorzuinstallieren. Für das Justizministerium reicht das nicht: Es will, dass Google komplett auf Exklusivverträge verzichtet.

Falls das Gericht Google tatsächlich zum Verkauf von Chrome zwingt, könnte das den Tech-Markt aufrütteln – und OpenAI einen entscheidenden Schachzug im Kampf gegen Google ermöglichen.

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