Medwedew: Russland hat die Krise unterschätzt

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Nach Angaben des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew hat die russische Regierung das Ausmaß der Krise unterschätzt. Statt des bisher angenommenen Rückgangs des BIP von 2 Prozent für 2009 wird nun ein Einbruch von 8,5 Prozent erwartet. "Wir haben uns verrechnet. Der Absturz geht deutlich tiefer", sagte Medwedew laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Obwohl in den vergangenen Wochen das BIP leicht gewachsen und die Inflation von der Deflation abgelöst worden sei, sei die Krise noch nicht vorbei, warnte Medwedew. Die künftige internationale Wirtschaftsentwicklung sei unklar, man erwarte eine zweite Krisenwelle. Trotzdem sei er mit der Arbeit des Kabinetts von Ministerpräsident Putin zufrieden. "Das bedeutet nicht, dass es keine Fehler gegeben hat. Nur wer nichts macht, macht keine Fehler", betonte er.

Nach Ansicht des russischen Vizeregierungschef Igor Schuwalow hat Russland das Schlimmste der konjunkturellen Talfahrt aber bereits überstanden, berichtete Reuters. "Die schärfste Krisenphase liegt hinter uns, wir treten in die Erholungsphase ein", sagte er am Mittwoch vor dem Parlament.

Die Krise sei jedoch noch nicht vorbei. Erst im Jahr 2012 werde die Wirtschaft wohl wieder das Niveau erreicht haben, das sie vor der Krise hatte. Auf dem Weg dahin bestünden weiterhin Risiken wie die Arbeitslosigkeit, die Inflation und der Nachfragerückgang in einigen Branchen. Die Wirtschaftsleistung werde aber womöglich nicht so stark schrumpfen wie befürchtet, so Schuwalow.

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