Mit rund 1.000 Aktionen und Betriebsversammlungen haben die Metaller nach dem Abbruch der KV-Runde seit 2.11. Druck gemacht. Sollte sich die derzeitige Pattstellung bei der nächsten Verhandlungsrunde am Freitag nicht auflösen, wird es weitere Kampfmaßnahmen geben, so die Gewerkschaft. Morgen findet die nächste Protestaktion vor dem WKÖ-Gebäude in Wien statt. Dabei werden Metaller-Betriebsräte und TU-Studenten erwartet.
Ziel der Aktionen, an denen laut Gewerkschaft nahezu alle der insgesamt 170.000 betroffenen Beschäftigten teilgenommen haben, ist es, bei der kommenden Verhandlungsrunde am Freitag (13.11.) ein Ergebnis zu erzielen. Der Kollektivvertrag ist am 31.10. ausgelaufen, die Beschäftigten arbeiten seit 1.11. ohne zu wissen, was sie für ihre Arbeit bekommen, betont Gewerkschafter Franz Riepl.
Knackpunkt der Verhandlungen ist die von den Arbeitgebern geforderte Junktimierung von Arbeitszeitflexibilisierung und Lohn-bzw. Gehaltserhöhung. Die Gewerkschaft lehnt das ab, denn die damit verbundene Streichung von Überstundenzuschlägen bedeute nachhaltige Einkommensverluste für die Beschäftigten.
Die Gewerkschaft sei interessiert, bei den Löhnen und Gehältern eine vernünftige Lösung zu finden, sagte Angestellten-Verhandler Karl Proyer. Man sei auch für angemessene Lösungen bei der Arbeitszeit offen, aber, so Proyer, "alles in der richtigen Reihenfolge".
Auf die Vorwürfe von Arbeitgeber-Verhandler Hermann Haslauer, die
Arbeitnehmer würden mit bewussten Fehlinformationen von der Werkbank weg und
auf die Straße gelockt und dass noch nicht über Geld gesprochen wurde,
reagierte Proyer zurückhaltend. Natürlich habe man in den drei bisherigen
Verhandlungsrunden auch über Geld gesprochen, "konkrete zahlenmäßige
Angebote" gebe es jedoch keine.
Es ging immer nur um die
Wirtschaftslage. Die Arbeitgeber hätten immer klar gemacht, dass vor den
Prozenten die Arbeitszeit geregelt sein müsse. Mehr wolle er dazu nicht
sagen, um das Verhandlungsklima jetzt nicht zu belasten.