Neo-Aufsichtsrat der ÖIAG pocht auf Staatsbesitz

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In der Hauptversammlung der Staatsholding ÖIAG ist mobilkom-Betriebsratschef Werner Luksch in den Aufsichtsrat gewählt worden. Luksch deponierte sofort, dass die ÖIAG-Betriebe den Eigentümer Staat brauchten. Nur so würden die Jobs gesichert. Für Entscheidungen, wohin der Weg der ÖIAG geht, ist es auch dem Neo-Aufsichtsrat noch zu früh.

Er war von der Arbeiterkammer (AK) auf dieses Arbeitnehmer-Mandat nominiert worden, als Nachfolger für AUA-Betriebsratschef Alfred Junghans. Dessen Mandat wurde mit dem vorwöchigen Verkauf der AUA an die Deutsche Lufthansa vakant.

Inhaltlich berichtete ÖIAG-Chef Peter Michaelis über den abgeschlossenen AUA-Notverkauf an die Lufthansa. Dem Vernehmen nach sollen sich die aktuellen Verlustprognosen auf mehrere hundert Millionen Euro belaufen. Das bereite den ÖIAG-Aufsichtsräten seit einer Woche keine schlaflosen Nächte mehr, hieß es in Aufsichtsratskreisen. Die Causa AUA nahm den größeren Teil der AR-Sitzung in Anspruch.

Mit fortschreitenden Privatisierungen hat die ÖIAG sukzessive an Einfluss und Aufgaben verloren. Die SPÖ verlangte nach dem Nervenkrieg um den "Verkauf" der angeschlagenen AUA ultimativ den Sturz von Holdingchef Michaelis bzw. eine Auflösung der ÖIAG. Die ÖVP sieht das ganz anders, stellte sich demonstrativ hinter Michaelis und fordert vielmehr zusätzliche Aufgaben für die ÖIAG.

Eines, so formulierte Luksch in einem kurzen Statement auch in der heutigen ÖIAG-Aufsichtsratssitzung, müsse bei jeder Reform klar sein: "Der Staat muss an den Betrieben der ÖIAG einen Anteil von mindestens 25 Prozent und einer Aktie behalten." Nur so sieht Luksch die Arbeitsplätze gesichert.

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