Bei der sogenannten Schließungsliste handle es sich um ein internes Verzeichnis möglicher neuer Post-Partner, sagt Post-Vorstand Götz.
Die Aufregung um geplante Schließungen von Postämtern kocht erneut hoch. Dass es eine Liste mit vor dem Zusperren stehenden Filialen gebe, wurde seitens der Post stets dementiert – nun ist angeblich eine solche aufgetaucht, mit über 50 zur Schließung anstehenden Standorten samt Zeitplan bis Oktober 2010. Zugespielt wurde die Liste dem ORF Oberösterreich, betroffen seien allein in OÖ 21 Postämter.
„Interne Liste.“
Es handele sich um eine interne Arbeits-Liste möglicher Post-Partner“, so der fürs Filialgeschäft zuständige Postvorstand Herbert Götz zu ÖSTERREICH. „Also in Wahrheit eine Eröffnungs-Liste.“ Die Post versucht ja derzeit, so viele defizitäre Filialen wie möglich in Post-Partner umzuwandeln. Brief- und Paketaufgabe werden dann etwa beim Lebensmittelhändler, in der Trafik oder beim Gemeindeamt erledigt.
Zeitplan nicht fix
Fakt ist: Wo ein Post-Partner kommt, wird ein Amt geschlossen. Für die auf der Liste verzeichneten Standorte habe man bereits Verträge mit Post-Partnern unter Dach und Fach. Ob die Zeitpläne halten, also ob etwa das Post-Amt in Friedberg (OÖ) am 3. August schließt und dafür ein Post-Partner aufsperrt, hänge aber auch an Faktoren wie Umbauarbeiten und Schulungen. „Es bleibt dabei, dass nur dort Ämter geschlossen werden, wo die Post-Versorgung der Bevölkerung gesichert ist“, sagt Götz. In Einzelfällen kann der neue Post-Partner aber auch mal in der Nachbargemeinde sein. Im April hatte die Postkontrollkommission die Schließung von 16 Ämtern wegen fehlendem Ersatz untersagt.
689 Post-Partner
Die Post hat derzeit 1.752 „Geschäftsstellen“, davon sind 689 Post-Partner. Über 50 weitere habe man „fix an Bord“, sagt Götz mit Bezug auf die genannte Liste. Laut Erhebung finden 75 % der Österreicher Post-Partner wegen längerer Öffnungszeiten und weil man zwei Wege auf einmal erledigen könne sogar besser. A. Sellner