In der Spitze legte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,5017 Dollar zu. Gegen 18 Uhr kostete sie 1,5007 Dollar.
Eine freundliche Eröffnung der US-Börsen hatte den Euro nach mehreren Anläufen auf den höchsten Stand seit Sommer 2008 getrieben. Im Juli 2008 hatte der Euro mit 1,6038 Dollar einen Rekordstand erreicht. Mit dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Dollar ist aus Sicht eines deutschen Devisenexperten nun der Weg für weitere Gewinne des Euro frei.
"Der Dollar wird durch ein ganzes Bündel an Themen latent unter Druck gehalten", erklärte der Experte. Neben der extrem expansiven Geldpolitik der US-Notenbank sei es die hohe Staatsverschuldung sowie die Diskussionen über die Rolle des Dollar als Weltreservewährung. Darüber hinaus bestehe weiterhin ein Gleichlauf mit den Aktienmärkten.
Ein wichtiger Grund für die seit Monaten schwächelnde US-Währung sind die rekord-niedrigen Leitzinsen in den USA und eine steigende Risikobereitschaft der Anleger. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise hat die US-Notenbank den Leitzins von 5,25 % im Herbst 2007 auf aktuell fast 0 % reduziert.
Investoren und Spekulanten nehmen dieses Nullzinsniveau zum Anlass, günstige Kredite in den USA aufzunehmen und die entsprechenden Mittel in anderen Ländern anzulegen. Dies stützt die jeweiligen Anlage-Währungen und schwächt den Dollar. Darüber hinaus wird der Dollar auch als weltweite Reservewährung von der sich verstärkenden Erholung der Weltwirtschaft belastet.