Nach deutlichen Rückgängen bei Österreichs Exporten im ersten Halbjahr sehen Oberösterreichs Funktionäre Anzeichen für einen einsetzenden Aufschwung ab Jahresmitte.
Viele Indikatoren würden eine Entspannung signalisieren, sagte Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl und der Präsident der Wirtschaftskammer (WK) Oberösterreicher, Rudolf Trauner, im Rahmen des Exporttages 2009.
So verzeichnete der Welthandel im Juni ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das sei der stärkste Anstieg seit Juli 2008, so Trauner. Gerade jetzt gilt es die Ärmel aufzukrempeln, den frischen Auf- und Rückenwind zu nutzen, gezielte Maßnahmen zu setzten und die sich abzeichnenden neuen Chancen im Ausland aktiv zu ergreifen, betonte er.
Diese würden vor allem in neuen Märkten außerhalb Europas liegen, sagte Sigl. Mehr als 80 Prozent des Außenhandels wird aktuell mit Europa abgewickelt. Diese Tatsache zeige das hohe Potenzial der Überseemärkte wie asiatischer Länder, allen voran China und Indien. Aber auch Kanada und die Vereinigten Staaten sowie die skandinavischen Länder und Frankreich seien Zukunftsmärkte, die es zu erobern gilt.
Ziel sei es, den Überseeanteil bis 2020 von derzeit 17 auf 25 bis 30 Prozent zu erhöhen. Die Zahl der Exporteure soll sich auf 13.000 verdoppeln und das Exportvolumen auf 70 Mrd. Euro steigen. "Dazu ist es aber nötig, dass Unternehmen neben neuer Märkte auch auf neue Produkte setzten", so Sigl. Gesundheit, Medizintechnik, Telekommunikation, Umwelttechnik, Autozulieferer, Eisenbahn und Lifestyle seien die Wachstumsbrachen.
Durch die Erschließung neuer Märkte würde sich die Abhängigkeit vom Binnenmarkt verringern, führte Trauner aus. Denn unter anderem dadurch seien die österreichischen Ausfuhren laut Statistik Austria von Jänner bis Juni 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24,5 Prozent auf 45,8 Mrd. Euro gesunken. Die Importe gingen um 21,2 Prozent auf 47,7 Mrd. Euro zurück.