ÖBB-Bilanz 2009 durch Auflösung nicht belastet

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Das nun aufgelöste Spekulationsgeschäft der ÖBB mit der Deutschen Bank wird die Bilanzen der Österreichischen Bundesbahnen nicht belasten. Der Betrag des umstrittenen Finanztermingeschäfts (612,9 Mio. Euro) wurde bereits in der Bilanz 2007 zu einem Teil und 2008 schließlich zur Gänze rückgestellt.

"Das Risiko war von den Wirtschaftsprüfern als nicht einschätzbar beurteilt worden, wir mussten den kompletten Betrag rückstellen", erläuterte ÖBB-Sprecher Alfred Ruhaltinger am Samstag. Jetzt werde durch die Vereinbarung mit der Deutschen Bank weniger als die Hälfte des Betrags schlagend, daher müsse man die Rückstellungen in der Bilanz wieder entsprechend auflösen. "Für die Bilanzen 2009 und 2010 wird es keine zusätzliche Belastung geben", versicherte er.

Durch die teilweise Auflösung der Rückstellungen könne die ÖBB nun einen außerordentlicher Ertrag von über 300 Mio. Euro verbuchen. 2008 hatten die Bundesbahnen einen Verlust von fast einer Milliarde Euro eingefahren, darin enthalten auch 920 Mio. Euro auf krisenbedingte Sonderabschreibungen und Rückstellungen für Spekulationsgeschäfte.

Die Auflösung des Deals mit der Deutschen Bank erfolgte zu einem Preis von 295 Mio. Euro für die ÖBB. Ein Unternehmenssprecher beziffert den Gesamtverlust dem Geschäft damit "deutlich unter 300 Mio. Euro", denn man müsse auch noch die 30 Mio. Prämie für die ÖBB abziehen, die die Bundesbahnen von der Deutschen Bank bekommen. Für die ÖBB kämen dazu noch Anwalts- und Gerichtskosten, die sich im Zuge des Rechtsstreits um den Deal angesammelt haben.

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