Rückgänge in allen Altersstufen, Bundesländern, Branchen und Ausbildungsniveaus
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag im November bei 7,6 Prozent, das ist ein Rückgang von 0,6 Prozentpunkten gegenüber November 2017. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß Eurostat wird für Österreich für Oktober 2018 mit 5,1 Prozent angegeben. Damit liegt Österreich im EU-28-Vergleich auf Platz 11. Der Schnitt der 28 EU-Länder beträgt 6,7 Prozent.
Die Jugendarbeitslosenquote lag im Oktober nach Eurostat-Definition im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 9,8 Prozent (Platz 7). Per Ende November waren in Österreich 60.825 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos oder in Schulungen des AMS, um 9,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) war die Arbeitslosigkeit rückläufig, und zwar um 8,1 Prozent. Benachteiligter waren einmal mehr ältere Personen, wenngleich es auch hier einen Rückgang um 2,5 Prozent gab.
Arbeitslosigkeit bei Ausländern
Deutlich schwieriger, sich erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, hatten es Ausländer. Während die Zahl der Arbeitslosen bei Inländern im Jahresvergleich um 9 Prozent zurückging, verringerte sie sich bei Ausländern nur um 2,6 Prozent. Auch bei Personen mit Behinderung ging die Arbeitslosenzahl lediglich um 2,7 Prozent zurück.
Von der guten Lage am Arbeitsmarkt profitierten Männer (-9 Prozent) deutlich mehr als Frauen (-4,6 Prozent).
"Die sinkenden Arbeitslosenzahlen in Österreich beweisen einmal mehr, dass sich unsere Regierung auf dem richtigen Weg befindet und dass unsere Entscheidungen den Arbeitsmarkt positiv beeinflussen. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung müssen wir weiterhin Maßnahmen setzen, um den Menschen dabei helfen zu können, im Berufsleben wieder nachhaltig Fuß zu fassen," so Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) laut einer Aussendung vom Montag.
Uni-Abschluss
Obwohl die Arbeitslosigkeit in allen Ausbildungsniveaus sinkt, so sei schon länger auffällig, dass die Arbeitslosigkeit von Personen mit einem Uni-Abschluss langsamer zurückgeht als bei anderen Gruppen, so AMS-Chef Johannes Kopf. Von der guten Arbeitsmarktlage profitieren Personen mit Pflichtschulausbildung (-6,8 Prozent) und Lehrausbildung (-9 Prozent) mehr als Personen mit akademischer Ausbildung, wo die Arbeitslosigkeit nur um 2,1 Prozent zurückging.
Das sei jedoch kein Grund zur Sorge und "schon gar kein Grund, von einer solchen Ausbildung Abstand zu nehmen", betonte Kopf. In den vergangenen 25 Jahren lag die Arbeitslosenquote von Akademikern relativ stabil meist zwischen 2 und 3 Prozent, im Jahresdurchschnitt 2017 betrug sie 3,4 Prozent. Im Vergleich dazu ist die Arbeitslosenquote von Personen mit höchstens Pflichtschulausbildung im selben Zeitraum deutlich gestiegen und machte im Jahresdurchschnitt 2017 24,8 Prozent aus, so das AMS in einer Spezialauswertung. "Jeder über die Pflichtschule hinausgehende Bildungsabschluss trägt wesentlich dazu bei, die Beschäftigungschancen zu erhöhen", sagte Kopf.
Nach Branchen betrachtet kam es im November überall zu rückläufigen Arbeitslosenzahlen, wenngleich mit unterschiedlichen Ausprägungen. Den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnete die Bauwirtschaft (-9,4 Prozent). Auch in der Warenproduktion (-7,7 Prozent), im Handel (-7,8 Prozent), im Tourismus und in der Gastronomie (-7,6 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (-7,3 Prozent) gab es weniger Arbeitslose als im November 2017. Etwas geringer war der Rückgang in der Arbeitskräfteüberlassung (-5,3 Prozent).
Stärkster Rückgang in TIrol
Im November verzeichneten alle Bundesländer eine sinkende Arbeitslosigkeit. Am stärksten war der Rückgang in Tirol (-9,7 Prozent), Kärnten (-8,9 Prozent) und Oberösterreich (-8,8 Prozent), am geringsten in Wien (-5,6 Prozent), Vorarlberg (-4,5 Prozent) und Salzburg (-3,1 Prozent).
Ende November gab es beim AMS 67.871 sofort verfügbare offene Stellen, um fast ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Für Lehrlinge standen fast 6.000 offene Lehrstellen sofort zur Verfügung, ein Plus von fast einem Fünftel (18,6 Prozent). Dem gegenüber standen 6.264 Lehrstellensuchende