Geschäfte fordern 80 % Umsatz-Entschädigung

Lockdown kostet Handel pro Woche 1 Milliarde Euro

Teilen

Branche befürchtet, dass einen neuen Lockdown 6.000 Geschäfte nicht überleben.

Die Regierung tüftelt an einer Lockdown-Entschädigung für den Handel – es dürfte aber um einiges weniger werden, als die Branche sich vorstellt. Die Handelsbetriebe fordern einen 80-%igen Umsatzersatz, so wie es für Hotels und Gastro zugesagt wurde. „Koste es was es wolle muss auch für den Handel gelten“, sagt Handelsverbands-Chef Rainer Will zu ÖSTERREICH.

Der Handel habe Verständnis, dass die Gesundheit an erster Stelle stehe – „aber 
bei weiteren Restriktionen muss es dasselbe Verständnis für rasche Hilfen geben.“ Der stationäre Einzelhandel würde durch eine komplette Schließung (außer Supermärkte & Co.) im umsatzstarken November sowie in der ersten Dezemberwoche (Stichwort Weihnachtsgeschäft) pro Woche 900 Millionen bis eine Milliarde Euro Umsatz verlieren – im Schnitt je Einkaufstag 160 Millionen. „Wir befürchten ein Händlersterben von 6.000 Geschäften“, so Will. Der Lockdown für den stationären Handel sei „Eingriff in die Erwerbsfreiheit von beispiellosem Ausmaß“ und zudem „ein Förderprogramm für Amazon“.

"Schließung der Shops ist Amazon-Förderprogramm"

Vergleich. Der November ist als Start des Weihnachtsgeschäfts der zweitstärkste Monat des Jahres. Für den Umsatzersatz in Gastro & Co wird der November 2019 her­angezogen, das könnte für die Shops auch so sein. Im November 2019 hat unser Einzelhandel (inkl. Lebensmittel) laut Handelsverband nominell 6,1 Mrd. Euro umgesetzt. Im Dezember 2019 waren es 6,4 Mrd. Euro. (sea)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.