Börse München steigt in CO2-Handel ein

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Die Börse München will über "Greenmarket" mittelfristig 20 % aller börsegehandelten Emissionszertifikate Europas abwickeln.

Für das kommende Jahr rechnet Börsenchefin Christine Bortenlänger bereits mit einem Marktanteil von einem Zehntel. Die Börse München setzt dabei sowohl auf neue Marktteilnehmer aus dem Mittelstand als auch auf etablierte Händler, Energie- und Industrieunternehmen, die sie der bisher führenden europäischen CO2-Handelsplattform BlueNext abjagen will.

Nach Angaben der Börse München werden über die französische NYSE-Euronext-Tochter bisher 90 bis 99 % aller Emissionszertifikate gehandelt. Die Münchener wollen ihr mit garantierten Handelsmengen und engen Preisspannen Konkurrenz machen. Die Abwicklung der Transaktionen übernimmt die Deutsche Bank.

Emissionszertifikate sollen langfristig den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) vermindern. Derzeit stehen den Unternehmen europaweit jährlich Rechte zum Ausstoß von 2,1 Mrd. t CO2 zur Verfügung. Das Volumen wird durch die 27 Mitgliedsstaaten nach und nach reduziert. Plant ein Unternehmen mehr Kohlendioxid in die Luft zu blasen, als es über Zertifikate verfügt, kann es über eine Handelsbörse oder direkt von anderen Unternehmen Emissionsrechte erwerben, deren Preis derzeit etwa bei 13 Euro je t liegt.

Bortenlänger schätzt die Chancen für den CO2-Rechtehandel trotz der anhaltenden internationalen Uneinigkeit über eine globale CO2-Regulierung gut ein. "Wir glauben, dass das ein Markt der Zukunft ist." Die Börse München habe sich eigens die New Yorker Five Rings Capital als Marketmaker ausgesucht, da sie auch einen Einstieg der USA in den Emissionsrechtehandel erwarte. Spätestens 2012 sollen sich laut Bortenlänger die Investitionen der Münchener Börse in ihr neues Handelssegment auszahlen.

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