Das deutsche Umweltministerium fordert die Gründung einer deutschen Netz AG unter Beteiligung des Bundes. "Die Zusammenführung der vier Übertragungsnetze in eine bundesweite Gesellschaft hat immense technische, organisatorische und klimaschutzpolitische Vorteile", sagte Umweltstaatssekretär Matthias Machnig.
Ein von seinem Ministerium in Auftrag gegebenes Gutachten belege, dass mit einem solchen Schritt eine effiziente Netzstruktur geschaffen werden könne. "Die Deutsche Netz AG sollte im Wesentlichen für den Betrieb und Ausbau des Übertragungsnetzes verantwortlich sein, braucht aber nicht zugleich Eigentümerin der Netzanlagen zu sein", heißt es in dem Gutachten. Die Gutachter sprechen sich dafür aus, dass der sich der Bund an der Betriebsgesellschaft mit 25,1 Prozent beteiligt.
"Es bestehen Zweifel, ob die Unternehmen genug in die Modernisierung und den Ausbau der Netze investieren", sagte der SPD-Politiker Machnig. Über die vorgeschlagene Beteiligung des Staates könne dieser die notwendigen Investitionen in die Netze beeinflussen.
Die Höchstspannungsnetze in Deutschland gehören den vier großen Energiekonzernen E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW. E.ON und Vattenfall haben angekündigt, ihre Netze zu verkaufen. RWE und EnBW haben dagegen erklärt, ihre Netze auf jeden Fall behalten zu wollen.