Deutsche Netzagentur kürzt Gas-Leitungsgebühren

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Die großen Netzbetreiber müssen die Gebühren für den Zugang zu ihren Netzen um im Schnitt bis zu 25 % senken.

Das verfügte die Bundesnetzagentur mit Wirkung zum 1.10. Die erstmals für die 10 überregionalen Ferngasnetzbetreiber genehmigten Durchleitungsentgelte sollen für mehr Wettbewerb sorgen. Kürzungen bei den Netzgebühren wirken sich indirekt auch in niedrigeren Preisen für die Endkunden aus. Netzkosten machen knapp ein Fünftel des Gas-Endpreises für Haushaltskunden aus.

Aktuell zeige sich, dass der Wettbewerb auf dem Gasmarkt an Fahrt gewinne, erklärte der Präsident der Netzagentur, Matthias Kurth. Die Verbraucher könnten inzwischen unter mehreren Anbietern wählen. Der Anbieterwechsel sei auch stark vereinfacht worden. Durch einen Wechsel könnten Verbraucher Kosten sparen. Sie sollten diese Möglichkeiten auch nutzen.

Betroffen von der Netzpreis-Entscheidung sind E.ON, RWE Transportnetz Gas und Wingas (Joint Venture von BASF und Gazprom) der niederländischen Nederlandse Gasunie, der dänischen DONG Energy, Italiens Eni, Frankreichs GDF Suez, der norwegischen Statoilhydro, sowie den Stadtwerken Erdgas Münster und der ostdeutschen VNG Verbundnetz Gas. Sie dominieren den Markt und mussten bei der Netzagentur ihre Kosten offenlegen.

Erstmalige Regulierung

In der überwiegenden Zahl der Fälle komme es zu einer spürbaren Absenkung der Netzentgelte, erklärte Kurth. Bisher waren die Netzpreise nicht reguliert. Die im Jahr vor der jetzigen Festlegung noch erzielten Mehrerlöse müssen die Betreiber in den Kalenderjahren 2011 bis 2013 zugunsten ihrer Netzkunden verrechnen.

Mehrere große Gasnetzbetreiber kündigten unterdessen nach Angaben der Netzagentur an, zum 1. Oktober ihre Gas-Marktgebiete zusammenzulegen. Unter dem Dach der "NetConnect Germany" kooperieren die Netzbetreiber bayernets, Eni Gastransport Deutschland, E.ON Gastransport, GRTgaz Deutschland und GVS Netz. Unter der Bezeichnung "Gaspool" verschmelzen die Gastransporteure Dong Energy Pipelines, Gasunie Deutschland, Ontras - VNG Gastransport, Statoilhydro Deutschland und Wingas ihre Marktgebiete.

Das sei das Ergebnis mühevoller Verhandlungen, sagte Kurth. Damit verringere sich die Zahl der Marktgebiete von derzeit zehn auf sechs. Dies belebe den Gaswettbewerb im Interesse der Verbraucher. Größere Marktgebiete machten den Gastransport einfacher und kostenpflichtige Marktgebietsüberschreitungen entfielen innerhalb der neuen Marktgebiete.

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