Ungeachtet der weltweiten Wirtschaftskrise legt die deutsche Windkraft in der Energieversorgung wie auch bei den in- und ausländischen Anlagen-Lieferungen nach Branchenangaben weiter zu. "Wir gehen davon aus, dass der deutsche Markt in 2009 stärker als der Weltmarkt wächst", sagte der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Hermann Albers, am 22. Juli in Berlin.
Deutsche Hersteller und Zulieferer behaupteten ihre Spitzenstellung beim weltweiten Ausbau der Windenergie. Der amerikanische Markt werde aufgrund der Finanzkrise in diesem Jahr um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu 2008 schrumpfen. "Der chinesische Markt hingegen legt auch 2009 weiter kräftig zu", sagte Herdan. Beide Verbände setzen verstärkt noch für dieses Jahr auf weitere Installationen von Windanlagen vor der Nord- und Ostsee-Küste (offshore).
In Deutschland entstanden nach Angaben des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) im ersten Halbjahr 401 Windenergieanlagen mit rund 800 MW Gesamtleistung. Dies waren ähnlich viele wie im Vorjahreszeitraum. Insgesamt waren Ende Juni 20.674 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 24.700 Megawatt in Deutschland installiert. Bis Jahresende will die Branche die Menge der neu installierten Leistung auf 2.000 MW erhöhen - das wären 300 MW mehr als in den beiden Vorjahren. 2010 ist nach den Branchenangaben der Neubau von Anlagen mit insgesamt 2500 MW Leistung realistisch.
Der Weltmarkt wird dieses Jahr laut VDMA erstmals seit Jahren nicht mehr wachsen. Der Branchenverband rechnet mit einer neu installierten Leistung von 27.000 MW, im vergangenen Jahr waren es 27.056 MW. Für 2010 werden dann wieder rund 29.000 MW erwartet. In den einzelnen Ländern ist die Entwicklung dabei unterschiedlich: Der US-Markt wird der Prognose zufolge aufgrund der Finanzkrise in diesem Jahr um bis zu 30 Prozent schrumpfen. China lege dagegen deutlich zu. In der EU gebe es weiter Wachstum, neben Deutschland und Spanien hätten sich Italien, Großbritannien und Frankreich als Milliardenmärkte etabliert. Die deutschen Windanlagenbauer sind zu 80 Prozent vom Export abhängig.