Energiesteuern europaweit sehr unterschiedlich

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Enorme Unterschiede bei den Energiesteuern in der EU-15 ortet die österreichische Energieregulierungsbehörde E-Control, in deren monatlich veröffentlichtem europäischer Energiepreisindex (HEPI) im August erstmals auch die Energiesteuern in den jeweiligen Hauptstädten verglichen wurden. Österreich liegt im Mittelfeld.

Eine direkte Korrelation zwischen hohen Energiesteuern und hohen Gesamtpreisen lasse sich aber nicht feststellen, sagt Regulator Walter Boltz. Die Städte mit den höchsten Strom- bzw. Gassteuern seien nicht immer jene mit den höchsten Energiepreisen.

Die größte Steuerlast bei Strom müssen die Kunden in Kopenhagen mit über einem Drittel des Gesamtpreise tragen. Das sei mit ein Grund dafür, dass die Gesamtpreise für Strom in Kopenhagen so viel höher seien als in jeder anderen Stadt der EU-15. Andererseits gebe es auch Städte - wie etwa Athen, Dublin und Lissabon -, in denen überhaupt keine Steuern auf den Stromverbrauch direkt anfallen.

Strom: Kopenhagen führt vor Berlin, Stockholm und Wien

Zu den Energiesteuern gezählt werden dabei Stromsteuern, CO2-Abgaben, Umweltsteuern und jegliche andere Steuern, die direkt auf den Energieverbrauch gerechnet werden, nicht aber die Mehrwertsteuer. Kopenhagen liegt mit 10,60 Cent/kWh mit Abstand an erster Stelle, vor Berlin (5,52 Cent), Stockholm (2,62 Cent) und Wien (2,60 Cent).

Auch die Gassteuern sind in Kopenhagen (2,85 Cent/kWh) am höchsten, gefolgt von Rom (2,46 Cent) und Stockholm (2,30 Cent). Amsterdam (1,44 Cent) belegt Platz vier, gefolgt von Berlin (0,95 Cent) und Wien (0,88 Cent) auf Rang sechs. Kunden in Athen, Dublin, Lissabon und Madrid bilden das günstigste Ende des Spektrums: Hier fallen keinerlei zusätzliche Gassteuern an.

Preise für Haushalte in der EU-15 im August relativ stabil

Generell blieben sowohl die Strom- als auch die Gaspreise in den alten EU-Ländern Anfang August relativ konstant. Strompreise für Haushaltskunden sanken von Jänner bis April 2009 und blieben dann bei knapp 96 Indexpunkten (Jänner 2009 = 100) stabil. Im Juni gab es wieder einen leichten Anstieg.

Bei Gas kam der Preisverfall des letzten Monats - der Index sank im Juli auf 84 Punkte nach 89 Punkten im Juni - zum Erliegen. Mit Ausnahme von Athen und Rom blieben die Gaspreise weitgehend stabil, so die E-Control.

Immer noch zeigt der HEPI große Unterschiede bei den Preisen, die Energiekonsumenten in den Hauptstädten der EU-15 für Strom und Gas bezahlen. Unter Stromkunden in den Hauptstädten der EU-15 werden derzeit Verbraucher in Kopenhagen mit 29,89 Cent/kWh bei weitem am stärksten zur Kasse gebeten, die rund ein Drittel mehr bezahlen als Kunden in Berlin (21,29 Cent/kWH), der nächst teuersten Stadt. Wien liegt mit 19,71 Cent nach Luxemburg (19,90 Cent) an vierter Stelle. Kunden in Athen (11,43 Cent) und Helsinki (11,44 Cent) zahlen nur etwa ein Drittel der Kopenhagener Preise.

Gas ist für Kunden im Stockholm (13,99 Cent/kWh) am teuersten, gefolgt von Kopenhagen (9,34 Cent), Berlin (6,95 Cent), Rom (6,86 Cent) und Wien (6,68 Cent). Am wenigsten zahlen Kunden in London (4,42 Cent).

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