Evonik dementiert Bericht über Zerschlagung

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Der deutsche Mischkonzern will von einem tiefgreifenden Umbau nichts wissen. "Die Spekulation über eine Zerschlagung von Evonik hat einen langen Bart und ist noch nicht einmal originell, sondern schlicht falsch", sagte ein Evonik-Sprecher.

"Evonik führt keine Gespräche über einen Verkauf des Geschäftsfelds Energie mit EnBW und auch keine Gespräche über den Kauf von Lanxess", fügte er hinzu. Auch gebe es keine Gespräche über den Verkauf der Immobiliensparte.

Die "Wirtschaftswoche" hatte zuvor berichtet, es liefen Gespräche auf höchster Ebene, die den Umbau des Ruhr-Unternehmens zu einem Chemiekonzern vorsehen. Gegenwärtiger Stand der Überlegungen sei, dass Evonik die Kraftwerkstochter Steag an EnBW verkaufen und dafür den von Bayer abgespaltenen Chemiekonzern Lanxess übernehmen solle. Schließlich solle die Immobiliensparte von Evonik mit 70.000 Wohnungen an Finanzinvestoren verkauft werden. Die endgültige Entscheidung darüber solle bald nach der Bundestagswahl fallen.

Der Essener Mischkonzern, der von der RAG-Stiftung kontrolliert wird, leidet mit seinen Sparten Immobilien, Energie und Chemie unter den Folgen der Wirtschaftsflaute. Vor allem auf dem Chemiegeschäft, das rund zwei Drittel des Konzernumsatzes beisteuert, lastet die Krise.

Daher hatte es zuletzt immer wieder Spekulationen gegeben, der Konzern solle zerschlagen werden. Stiftungschef Wilhelm Bonse-Geuking hatte sich am vergangenen Wochenende jedoch erneut für den geplanten IPO ausgesprochen und betont, er stehe zu einer Fortentwicklung des Konzerns.

Die RAG-Stiftung hatte im vergangenen Jahr 25,01 Prozent der Evonik-Anteile für rund 2,4 Mrd. Euro an den britischen Finanzinvestor CVC verkauft. Sie hatte zudem das Ziel ausgegeben, Evonik an die Börse zu bringen und zum DAX-Konzern zu machen.

Mit dem Erlös aus den Anteilsverkäufen sollen die Folgekosten des auslaufenden deutschen Steinkohlebergbaus finanziert werden, der unter dem Dach der Stiftung gebündelt ist. Zudem fließen der Stiftung und CVC Dividenden des Essener Unternehmens zu.

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