NordBalt soll 2016 in Betrieb gehen

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Das von der EU geförderte Ostsee-Kabel NordBalt soll ab 2016 den baltischen Strommarkt via Schweden mit jenem der EU verbinden. Die staatlichen Energiegesellschaften Schwedens, Litauens und Lettlands unterzeichneten laut einer Aussendung von Lietuvos Energija ein Memorandum zur Errichtung der rund 350 Kilometer langen Verbindung. Lettland, das sich lange gegen die Streckenführung nach Litauen gewehrt hatte, soll Medienberichten zufolge Finanzhilfe bei der Modernisierung seines Stromnetzes bekommen.

Die vermutlichen Kosten für den Bau des Kabels werden offiziell mit 516 bis 738 Mio. Euro beziffert. Die EU-Kommission hatte Ende März 175 Mio. Euro Unterstützung für das bisher als als "Swedlink" bezeichnete Projekt genehmigt.

Brüssel machte seine Förderungszusage davon abhängig, dass die Umsetzungsarbeiten spätestens 2010 beginnen. Eine weitere Bedingung der EU ist die Liberalisierung des Strommarktes im Baltikum. Das Kabel soll eine Leistung von 700 bis 1.000 MW haben.

Der baltische Energiemarkt ist als Erbe der Sowjetzeit immer noch stark auf Russland ausgerichtet. Das baltische Stromnetz ist gegenwärtig nur über ein 350-MW-Kabel zwischen Estland und Finnland mit dem europäischen Strommarkt verbunden. Geplant sind auch ein zweites Kabel zwischen Estland und Finnland sowie eine "Energiebrücke" von Litauen nach Polen.

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