Obama gibt Gas mit "sauberer" Energie

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US-Präsident Barack Obama will die Nutzung von "sauberer Energie" in den USA vorantreiben. Nach einem Treffen mit Gouverneuren kündigte Obama dazu mehrere Maßnahmen an. Die Sprit-Produktion aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasserstoff, Biogas und Sonnenkraft bis 2022 auf 136 Mrd. l verdreifacht werden.

Das US-Landwirtschaftsministerium schafft zudem die Grundlagen für ein Programm zur Herstellung von mehr Bio-Treibstoff. Obama will darüber hinaus eine Arbeitsgruppe einsetzen, die den Gebrauch sauberer Kohle-Technologien koordiniert und voranbringt. Die Task Force für die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid soll innerhalb von einem halben Jahr einen Plan erarbeiten, um diese Technologien innerhalb der nächsten 10 Jahre marktreif zu machen.

Von den Maßnahmen verspricht sich Obama nicht nur mehr Klimaschutz, sondern vor allem neue Jobs für die angeschlagene Wirtschaft seines Landes. "Es ist auch im Sinne unserer Sicherheit, wenn wir unabhängig von ausländischem Öl werden", erklärte Obama. "Wir können nicht auf der Stelle treten, während der Rest der Welt davonprescht."

IEA will raschen Emissionshandel

Die Internationale Energieagentur (IEA) fordert zudem von den USA die Einführung eines Emissionshandels. Der von Obama im Senat eingereichte Gesetzentwurf sei nötig, um die von Washington bis 2020 anvisierte CO2-Reduzierung von 17 % - im Vergleich zu 2005 - zu erreichen, sagte IEA-Chef Nobuo Tanaka in einem Agentur-Interview. Die Organisation berät 28 Industrienationen bei ihren Energiestrategien.

Der Handel mit Emissionszertifikaten ist ein zentrales Element der von den Demokraten angepeilten Klimaschutzgesetzgebung. Dadurch soll der Ausstoß an Treibhausgasen reduziert werden. Das Repräsentantenhaus hatte im Juni einen Entwurf bereits verabschiedet, der den Handel mit CO2-Zertifikaten angelehnt an das europäische Vorbild vorsieht. Die Republikaner, die inzwischen im Senat eine Sperrminderheit haben, sind allerdings skeptisch.

Tanaka begrüßte die von Obama angestrebten Eigenhandelsbeschränkungen der Banken. "Wenn dies Firmen davon abhält, in risikoreiche Erforschungen von Öl- und Gasvorkommen zu investieren, könnte mittel- bis langfristig der Ölpreis steigen", prognostizierte Tanaka.

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