Russland stellt Bedingungen für seine Zustimmung zu einem neuen Welt-Klimaschutzabkommen. Ministerpräsident Wladimir Putin sagte, sein Land werde ein Abkommen nur dann mittragen, wenn alle Staaten, vor allem die größten Wirtschaftsmächte als größte Emittenten von klimaschädlichen Gasen, den Vertrag ohne Ausnahme unterschrieben.
"Ansonsten macht es keinen Sinn", sagte er nach einem Gespräche mit dem dänischen Ministerpräsidenten Lars Lokke Rasmussen. Zudem müsse berücksichtigt werden, wie viel Kohlendioxid (CO2) die riesigen russischen Wälder absorbierten.
Mitte Dezember sollen rund 190 Staaten in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ein Nachfolge-Abkommen für den Kyoto-Vertrag aushandeln. Allerdings gibt es noch gewaltige Hindernisse zu überwinden.
Dänemarks Regierungschef Rasmussen gab sich dennoch optimistisch, dass eine politisch verbindliche Vereinbarung zustande kommt. Es komme immer mehr Bewegung in die Sache, sagte er Reuters nach dem Gespräch mit Putin. Er hoffe, dass genügend auf dem Tisch liegen werde, damit er die Staats- und Regierungschefs einladen könne. Diese dürften nur an der UN-Konferenz teilnehmen, wenn ein substanzielles Abkommen erreichbar ist.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte nach dem EU-Gipfel vergangene Woche in Brüssel die Erwartungen heruntergeschraubt. Kopenhagen werde keinen fertigen Vertrag liefern, aber einen politischen Rahmen setzten können, sagte sie. Lediglich freiwillige Selbstverpflichtungen seien inakzeptabel.
Unter anderem geht es um die Senkung des CO2-Ausstoßes der wichtigsten Länder und deren Überprüfung. Die EU hat bereits ein Minderungsziel von bis zu 30 % in Aussicht gestellt und ist damit weltweit bisher am weitesten vorgeprescht.