Russland will mit Österreich das Abkommen über das Gaspipeline-Projekt South Stream noch im April unter Dach und Fach bringen. "Das letzte Abkommen - das mit Österreich - wird noch im April signiert. Praktisch alle diesbezüglichen Regierungsabkommen sind bereits unterzeichnet", erklärte Russlands Energieminister Sergej Schmatko. Auch im österreichischen Wirtschaftsministerium geht man von einem ähnlichen Zeitplan aus.
Mit dem Abschluss der Verhandlungen wird spätestens bis zum geplanten Besuch des russischen Premiers Waldimir Putin in Wien gerechnet, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Wirtschaftsministerium. Putin, Ehrenpräsident des Europäischen Judoverbandes (EJU) und selbst Judoka, soll zur Judo-Europameisterschaft nach Wien Ende April kommen. Eine fixe Zusage gebe es nicht, mögliche Besuchstage seien der 24. und 25. April, hieß es vonseiten der EJU.
Bisher hat Russland Abkommen mit Bulgarien, Serbien, Ungarn, Griechenland, Slowenien und Kroatien über das russisch-italienische Pipeline-Projekt erzielt und damit den Rechtsrahmen für die Milliarden-Investition festgelegt. Mittels South Stream will Russland Südosteuropa direkt mit Erdgas versorgen.
Der Investitionsbedarf wird auf 25 Mrd. Euro geschätzt. Das Projekt wird vom russischen Staatskonzern Gazprom gemeinsam mit dem italienischen Energieunternehmen Eni betrieben. Zudem wurde ein Einstieg des französischen Energiekonzerns EdF vereinbart.
South Stream soll 2015 in Betrieb gehen und mit einer jährlichen Kapazität von 63 Mrd. Kubikmeter rund 35 Prozent der russischen Gasexporte nach Europa abdecken. Zum Vergleich: Die unter Federführung der OMV geplante Pipeline Nabucco soll pro Jahr 31 Mrd. Kubikmeter Gas aus dem Kaspischen Raum nach Europa bringen.