Spaniens ältester Atommeiler soll am Netz bleiben

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Die spanische Regierung will die Betriebsgenehmigung für den ältesten Atommeiler des Landes um zwei Jahre verlängern. Wie mehrere Rundfunksender berichteten, soll die 38 Jahre alte Anlage Santa Maria de Garona bei Burgos in Nordspanien bis 2013 am Netz bleiben. Die bisher geltende Betriebsgenehmigung für den 1971 eingeweihten Reaktor läuft 2011 aus. Da eine mögliche Abschaltung sich über einen Zeitraum von zwei Jahren hinzieht, muss die Regierung sich jetzt entscheiden. Die Entscheidung sollte offiziell am Donnerstagabend bekanntgegeben werden.

Die Zukunft des Kraftwerks ist in Spanien ein heikles Thema, das sogar die Regierung von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero in zwei Lager gespalten hatte. Einige Kabinettsmitglieder traten für eine sofortige Schließung der Anlage ein, andere für eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung um zehn Jahre. Die Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit (CSN) hatte empfohlen, die Lebensdauer des Atomkraftwerks um zehn Jahre zu verlängern und 50 Millionen Euro in die Modernisierung der Anlage zu investieren.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kündigte an, sie werde eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung vor den Gerichten anfechten. Sie warf Zapatero vor, damit das Wahlversprechen zu brechen, Spaniens Atomkraftwerke nach dem Ablauf ihrer Betriebsgenehmigungen vom Netz zu nehmen.

Die Atomkraft deckt in Spanien etwa ein Fünftel des Stromverbrauchs. Seit 1984 gilt ein Moratorium für den Bau neuer Reaktoren. Garona ist nicht nur das älteste, sondern mit einer Leistung von 466 Megawatt auch das kleinste der insgesamt acht Kernkraftwerke in Spanien.

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