Verbund und Tiwag kooperieren bei Höchstspannung

Teilen

Verbund und die Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag) haben am 19. November ihre Kooperation im Bereich der Übertragungsnetze bekanntgegeben. Die Tiwag wird den Verbund mit der Betriebsführung ihrer Höchstspannungsleitungen, die dem überregionalen Transport dienen, beauftragen. Das Eigentum an Netzen und Netzinfrastruktureinrichtungen und die Wertschöpfung aus dem Betrieb der Höchstspannungsleitungen verbleibe unverändert in Tirol, hieß es in einer Aussendung des Verbunds. Lob kommt von der E-Control.

Tiwag-Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer sprach von einer "vorausschauenden und strategischen" Antwort. Damit trage man verschärften Regelungen der EU im Stromnetz Rechnung. Die Kooperation mit dem Verbund als österreichischem Partner gewährleiste die kostengünstige und sichere Stromversorgung Tirols auch unter den neuen Rahmenbedingungen und stärke den Fortbestand des thermo-hydraulischen Verbundes mit Süddeutschland über Kraftwerksleitungen der Tiwag. Mit der neuen Kooperation sei die Tiwag für den von Brüssel initiierten Umbruch im Übertragungsnetz erstklassig aufgestellt, sagte Wallnöfer.

Bei einem großflächigen Ausfall der Stromversorgung sei auch künftig sichergestellt, dass die Tiwag-Netz AG durch den Einsatz der Tiroler Kraftwerke und durch das im Land vorhandene Netz die Stromversorgung im Inselbetrieb aus autark wieder aufbauen könne und nicht auf Aktivitäten auf europäischer oder nationaler Ebene angewiesen sei.

Regulierer ist zufrieden

Die E-Control begrüßt die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen. "Wir haben uns auch in der Vergangenheit immer dafür ausgesprochen, im Bereich des Betriebes der Übertragungsnetze mögliche Synergiepotenziale zu nutzen. Die Kooperation ist daher einen Schritt in die richtige Richtung.", erklärt Walter Boltz, Geschäftsführer der E-Control GmbH. in einer Aussendung.

Die Einigung entspreche den Vorgaben des 3. EU-Liberalisierungspaketes der EU, das zum einen die Unabhängigkeit des Netzbetriebes von Erzeugung und Handel vorschreibt und zum anderen eine effizientere Kooperation der europäischen Netzbetreiber zum Inhalt hat. "Durch die Kooperation der beiden Unternehmen wird aus unserer Sicht die Integration in Richtung europäischer Strommarkt vorangetrieben und die Versorgungssicherheit durch eine optimierte Netznutzung verbessert.", lobt Boltz.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.