Händler müssen Besucher abzählen

Kunden-Limit auch in Supermärkten: 20m²-Regel gilt in allen Shops

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Paukenschlag vor der Öffnung am Montag: Neue Flächen-Regelung gilt auch im Lebensmittelhandel.

Im Zuge der Öffnung des Handels gelten ab Montag auch für Supermärkte strengere Regeln. Auch dort müssen künftig – wie in allen anderen Geschäften – 20 m2 pro Kunde an Fläche zur Verfügung stehen, und nicht wie bisher 10 m2. Wegen des Gleichheitsgrundsatzes müssten für alle Händler gleiche Regeln gelten, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Verschärfung beim Kunden-Limit pro Shop treffe daher alle, nicht nur jene, die jetzt wieder öffnen dürfen. Auch in die Lebensmittelgeschäfte dürfen also künftig weniger Kunden gleichzeitig rein.

Schlangen vor Shops?

Droht jetzt Stau vor Supermärkten? Im Normalfall sei die 20-m2-Regel kein Problem, sagt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann zu ÖSTERREICH. Auch die kleineren Spar-Märkte hätten im Schnitt 600 m2 Fläche, dort können dann 30 Kunden hinein. Interspar hat rund 5.000 m2 – macht 250 Leute. „Die Kunden müssen nicht mit Anstehen vorm Geschäft rechnen“, beruhigt Berkmann. Zu Stoßzeiten werde man die Frequenzen genau beobachten, auch mehr Personal an den Kassen einsetzen, damit alles schneller gehe.

Der Diskonter Hofer betont, dass seine Filialen nur mit Einkaufswagen betreten werden dürfen – diese sind für die jeweils zugelassene Maximalzahl an Kunden abgezählt.

Unmut äußerte der Lebensmittelhändler Nah& Frisch: Für kleine Kaufleute seien 20 m2 nicht machbar.

So läuft der Shopping-Start

Am Montag geht es wieder los: Nach dem langen Lockdown können alle Geschäfte wieder öffnen. Die Österreicher scharren in den Startlöchern – laut aktueller Umfrage vermissen drei von vier Befragten das Einkaufen im stationären Handel. Besonders groß ist die Shoppinglust auf Kleider und Schuhe (58 %), Haus- und ­Gartenartikel (38 %), Möbel (33 %) sowie Elektronik (25 %).

Rabattschlacht ab Montag

Bis 70 % günstiger. Der Shopping-Neustart wird gleich zur größten Rabattschlacht aller Zeiten, denn in den Geschäften stapelt sich noch die Winterware. Rainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer, rechnet mit „massiven Rabatten“, Preisnachlässe bis 70 % werden erwartet. Vor allem die Modebranche gehe „in Ware unter“, so Trefelik, hier locken echte Schleuderpreise, ebenso wie im Sportartikelhandel. Und quer durch die Branchen müssen Händler ihre Sortimente teils abverkaufen, um wieder Geld in die Kassen zu bekommen.

Umtausch & Gutscheine. Nachdem die Geschäfte seit Weihnachten nicht offen hatten, wird damit gerechnet, dass viele Kunden noch Waren umtauschen und insbesondere Gutscheine einlösen, heißt es etwa seitens der Spar SES Shoppingcenter.

20 m2 pro Kunde, Zusatzpersonal passt auf

Sicherheit. Die Wiedereröffnung des Handels erfolgt unter höchsten Hygienestandards und Sicherheitsvorkehrungen, auf die sich die Geschäfte sorgsam vorbereitet haben. Pro Kunde müssen 20 m2 zur Verfügung stehen (künftig auch in Supermärkten!), es gilt die 2-Meter-Abstandsregel. Während das in Möbelhäusern und großen Elektronikmärkten kein Problem sein wird, könnte es bei kleineren Shops zu Wartezeiten kommen, sollte bereits die maximale Kundenanzahl im Laden sein. In allen Geschäften sind FFP2-Masken zu tragen. Wer keine hat, bekommt sie etwa bei XXXLutz oder Leiner und kika gratis zur Verfügung gestellt.

Desinfektionsmittel für die Hände, Bodenmarkierungen für den Abstand, Plexiglasscheiben an den Kassen sind ebenfalls Teil des Konzepts für sicheres Einkaufen. In großen Shops und Einkaufszentren wird auch zusätzliches Personal auf die Einhaltung des Abstands achten, heißt es.

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