Rund 15 Prozent des gesamten Weihnachtsumsatzes werden allein heute gemacht.
Mehr als zwei Millionen Menschen stürmen heute österreichweit die Einkaufsstraßen und Shoppingcenter für den größten Endspurt im Weihnachtsgeschäft. Es wird der stärkste Einkaufstag des Jahres: „15 Prozent des Weihnachtsumsatzes erwarten wir allein am 22. Dezember“, sagt der Wiener Handelsobmann Rainer Trefelik. Immer mehr Menschen besorgen Geschenke in letzter Minute, außerdem werden jetzt in großem Stil Lebensmittel und Getränke für die Feiertage gekauft. Wer richtig spät dran ist, hat heuer auch am 24. Dezember noch die Möglichkeit zum Einkaufen, die Geschäfte haben am Heiligen Abend je nach Bundesland bis 13 oder 14 Uhr geöffnet. „Wir rechnen da auch noch mit großem Ansturm“, sagt Interspar-Chef Markus Kaser, der seine Märkte am Montag bereits um 6.30 aufsperrt, zu ÖSTERREICH.
Jeder gibt im Schnitt rund 450 Euro fürs Fest aus
Aufholjagd. Bis inklusive 15. Dezember lag das Weihnachtsgeschäft im stationären Handel zwar um ein Prozent im Minus. Das dürfte im Finale aber aufgeholt werden. Bei heimischen Internet-Shops wurde zwar mehr bestellt als im Vorjahr, insgesamt läuft es fürs Online-Shopping aber dürftig (siehe unten).
Um die 450 Euro gibt laut aktueller Umfrage jeder heuer im Schnitt für Geschenke, Festessen & Co. aus. Insgesamt rechnet der Handel mit einem Weihnachtsumsatz von 1,64 Mrd. Euro.
Technik, Tickets, Gutscheine
Zu den Top-Geschenken zählen heuer einmal mehr Smartphones und neue Fernseher. Stark gefragt auch E-Roller, Konzert- und Eventtickets, für Kinder der Dauerbrenner Lego. Rund jeder Zweite verschenkt Gutscheine. Nach Branchen waren bis Mitte Dezember die Sieger Spielwaren (+3 %) und Lebensmittel (+1 %). Und auch dieses Wochenende locken viele Händler wieder mit besonderen Rabatten.
Last-Minute-Trends
Bei den Late-Shoppern sind traditionell Schmuck, Parfümeriewaren, Bücher und Gutscheine besonders begehrt. Wer noch Ideen sucht: Sehen Sie rechts die Liste der 100 besten Geschenke 2018!
Online-Shopping in der Mega-Krise
Während in den Vorjahren immer mehr unserer Weihnachtsausgaben zu Online-Riesen wie Amazon und Zalando flossen, sieht deren Geschenke-Bilanz heuer trüber aus. Vor allem betrifft das Modeartikel. Die Branche schwächelt generell: Der heiße Sommer ließ das Wintergeschäft verspätet anlaufen, permanente Rabattaktionen knabbern an den Umsätzen.
Absturz. Die Aktien von E-Commerce-Überfliegern wie Asos und Zalando stürzen nach Gewinnwarnungen total ab. Erst Anfang dieser Woche teilte der britische Online-Modehändler Asos mit, das Weihnachtsgeschäft habe enttäuschend schwach begonnen. Das riss auch die Zalando-Aktie weiter in die Tiefe. Seit dem Sommer hat sich der Börsenwert des Berliner Internet-Händlers halbiert, sechs Milliarden Euro lösten sich quasi in Luft auf. Einen massiven Kursrutsch erlebt auch Amazon: schlechtestes Quartal seit 2008 für die Aktie des Online-Giganten!
Sorge, dass Pakete nicht rechtzeitig ankommen
Risiko. Zweifellos: Online ordern ist nicht mehr das Um und Auf beim Weihnachtseinkauf. Und die Last-Minute-Besteller brechen heuer weg: Der Heilige Abend ist ein Montag – da bestellt kaum einer noch ein paar Tage vorher im Netz und riskiert, dass das Packerl übers Wochenende nicht rechtzeitig eintrifft.
Paket-Rekord. Pakete sind trotzdem so viele unterwegs wie nie: Fürs vierte Quartal wird in Österreich mit einem Rekord von über 60 Millionen Paketen gerechnet.