Während Kunden auf Rückerstattung warten

Nach Staatshilfe: Boni-Auszahlungen für AUA-Führung

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Ende Auguts werden der Airline vom Staat 150 Millionen Euro ausbezahlt. Zuvor gab es aber noch ordentlich Zuschüsse für die rund 200 Führungskräfte.

Die Staatshilfe für die Austrian Airlines (AUA) fließt Ende August. Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe sein Okay für die Hilfen bei den Lufthansa-Töchtern Swiss, Brussels und AUA gegeben, sagte AUA-Sprecherin Tanja Gruber am Montag auf APA-Anfrage.

Damit erhält die AUA aus dem österreichischen Staatshaushalt einen Zuschuss von 150 Mio. Euro. Dieses Geld muss die Airline nicht zurückzahlen. Die Rettung umfasste auch eine 150 Mio. Euro schwere Finanzspritze des Eigentümers Lufthansa sowie einen staatlich garantierten Kredit in der Höhe von 300 Mio. Euro. Der Kredit werde in drei Tranchen zu je 100 Mio. Euro im August, September und Oktober ausgezahlt, so die Sprecherin. Das Geld der Lufthansa ist bereits im Juli geflossen.

Das ist aber nicht das Einzige, das ausbezahlt wurde. Denn Geld floss auch in richtung AUA-Spitze. Denn die rund 200 Führungskräfte der Airline bekamen für das Geschäftsjahr 2019 Boni-Zahlungen genehmigt, di ebereits ausbezahlt wurden. "Dass sich das Topmanagement Boni ausbezahlt und gleichzeitig viele Passagiere auf die Ticketrückerstattung warten, da verstehe ich die Verhältnismäßigkeit nicht", ärgert sich Rainer Stratberger, der Vorsitzende des Bord-Betriebsrats gegenüber "Der Standard". Die genauen Summen der Boni sind nicht bekannt, allerdings dürfte es sich bei allein drei Vorständen um circa eine Million Euro handeln.

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