Aids-verzögernde Gen-Variante bei Frauen entdeckt

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Dass Aids bei einigen HIV-infizierten Frauen erst mit großer Verzögerung auftritt, hat auch genetische Ursachen. Eine Gen-Variante im Geschlechtschromosom X verlangsamt den Krankheitsverlauf, berichtete der Genetiker Michael Krawczak in Kiel. Er war Mitglied eines internationalen Forscherteams, das vom Fritz-Lipmann-Institut in Jena koordiniert wurde.

Die Ergebnisse könnten helfen, Prognosen über den Krankheitsverlauf bei Aids-Patientinnen zu treffen. Außerdem könne die entdeckte Gen-Variante langfristig bei der Suche nach einem Medikament gegen Aids von Nutzen sein, sagte Krawczak. Die Studie wurde im Fachmagazin "American Journal of Human Genetics" (Bd. 85, S. 228) veröffentlicht.

Bei einigen HIV-Infizierten kann es nach der Ansteckung mehr als zehn Jahre dauern, bis eine medikamentöse Behandlung nötig wird, rund die Hälfte braucht aber spätestens nach zwei Jahren Medikamente. Patientinnen mit der nun gefundenen Gen-Variante bleibt viermal mehr Zeit, durchschnittlich 8 Jahre.

In Europa trügen etwa 15 Prozent der Frauen die vorteilhafte Gen-Variante, in Afrika nur drei, in Asien über 50 Prozent. Nach wie vor seien aber etwa 85 Prozent der genetischen Faktoren, die den Aids-Verlauf beeinflussen, ungeklärt, sagte Krawczak. [Fachartikelnummer: DOI 10.1016/j.ajhg.2009.07.013]

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