"Austro-Nobelpreis" 2009 an Biochemiker Knoblich

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Wissenschaftsminister Hahn und FWF-Chef Christoph Kratky überreichten den Wittgenstein-Preis 2009.

Der jährlich vergebene, jeweils mit 1,4 Mio. Euro dotierte "Austro-Nobelpreis" ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung des Landes. Gleichzeitig wurden 6 Nachwuchsforscher mit den mit jeweils bis zu 1,2 Mio. Euro dotierten START-Preisen ausgezeichnet. Sie werden Anfang 2010 im Rahmen einer Gala verliehen.

Jürgen Knoblich (45) ist Senior Scientist und stv. Leiter des Instituts für molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien. Der seit 1997 in Österreich tätige gebürtige Deutsche ist Spezialist für Zellteilung. In den vergangenen Jahren hat er den Mechanismus der asymmetrischen Zellteilung geklärt: Anders als bei der üblichen Mitose, bei der 2 idente Tochterzellen entstehen, teilen sich Stammzellen asymmetrisch.

Eine Tochterzelle bleibt eine Stammzelle, die andere wird zu einer spezialisierten Zelle, etwa eine Hautzelle. Wie das genau auf molekularer Ebene funktioniert und welche Gene und Proteine dabei eine Rolle spielen, hat der Wissenschafter am Modellorganismus der Fruchtfliege (Drosophila) aufgeklärt - was von besonderer Bedeutung für die Krebsforschung ist, spielt doch die asymmetrische Zellteilung eine wichtige Rolle bei der Tumorentstehung.

Das Preisgeld will Knoblich einerseits dazu verwenden, diese Prozesse auch bei höheren Organismen wie Mäusen zu untersuchen. Andererseits will er einen systembiologischen Ansatz verfolgen und die Stammzellenbiologie physikalisch-mathematisch betrachten.

Mit dem START-Preis wurden ausgezeichnet: Francesca Ferlaino, Institut für Experimentalphysik der Uni Innsbruck; Ilse Fischer, Institut für Mathematik der Uni Wien; Arthur Kaser, Uni-Klinik für Innere Medizin II - Gastroenterologie & Hepatologie der Medizin-Uni Innsbruck; Manuel Kauers, Research Institute for Symbolic Computation der Uni Linz; Thorsten Schumm, Atominstitut der TU Wien; David Teis, Biocenter der Med-Uni Innsbruck.

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