EU-Kommission mit Aktionsplan gegen Aids

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Die EU-Kommission will mit einem Aktionsplan die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit vor allem in Osteuropa bekämpfen.

Die Brüsseler Behörde verwies darauf, dass die Zahl der HIV-Infizierten in Europa von 1,5 Mio. 2001 auf 2,2 Mio. 2007 gestiegen sei. Davon würden allein 730.000 in der EU leben. EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou sagte, es sei notwendig, die Menschen zu ermutigen, für ihren Partner und sich selbst Verantwortung zu tragen, "safer sex" zu praktizieren und sich auf HIV testen zu lassen.

Es gebe heute bereits Behandlungsmöglichkeiten, die den Ausbruch von Aids viele Jahre verzögern könnten. Die Kommission verweist darauf, dass vor allem in den osteuropäischen Ländern die Ausbreitung von Aids "dramatische Ausmaße" annehme. Die Möglichkeiten der Übertragung würden sich nach geografischer Lage unterscheiden. In der EU werde HIV vorwiegend durch heterosexuelle und homosexuelle Kontakte weitergegeben, währen das Virus in den europäischen Nachbarländern vor allem durch interavenösen Drogengebrauch übertragen werde.

Die Kommission fordert, den allgemeinen Zugang zur HIV-Prävention in allen Staaten zu gewährleisten. Es müsse zu erschwinglichen antiretroviralen Arzneimitteln kommen. Darüber hinaus müsse die Stigmatisierung vor allem von Randgruppen bekämpft werden. "Eine wirksame Reaktion auf HIV erfordert politische Führungskraft, damit sichergestellt wird, dass Gesundheit und Rechte der gefährdeten und betroffenen Gruppen gefördert werden", heißt es.

Bekräftigt wird, dass die Achtung der Menschenrechte - ungeachtet des Gesundheitszustands, der sexuellen Orientierung, der Lebensweise sowie der nationalen und sozialen Herkunft - gewährleistet sein müsse. Lediglich 10 % von Betroffenen hätten Zugang zur Behandlung. Koinfektionen wie Tuberkulose und Hepatitis verschärften das Problem.

Jedenfalls sei Prävention der HIV-Übertragung der "wirksamste Weg", um dem Problem zu begegnen. Voraussetzung dafür seien gezielte und evidenzbasierte Präventionsstrategie, die den lokalen Gegebenheiten Rechnung tragen und auf die Prioritäten Gruppen zugeschnitten seien. Bis 2012 werde eine unabhängige Bewertung sämtlicher EU-Interventionen zur Bekämpfung von Aids in Europa durchgeführt, um die Wirkung und die Stichhaltigkeit der Maßnahmen zu beurteilen.

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