Innsbrucker Uniklinik gab Patientendaten weiter

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Tausende Patientendaten samt Proben ihres Blutes, Harnes oder anderer Körpersubstanzen soll die Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH (Tilak) in den vergangenen Jahren an ein Biotech-Unternehmen weitergegeben haben. Laut "profil" sollen dabei insgesamt rund 40.000 Datensätze und Proben an die Biocrates Life Sciences AG gegangen sein.

Tilak-Chef Stefan Deflorian beteuerte laut "profil", dass alles "rechtskonform" geschehen sei. Zunächst, 2004, habe es keine gesetzliche Regelung gegeben, darum habe man die anonymisierten Daten und Proben "ohne ausdrückliche Zustimmung der Patienten weitergegeben". Seit 2005 werde per Erklärung auf dem Datenblatt das Einverständnis eingeholt.

Die schwammig formulierte Zustimmungserklärung entspreche aber nicht den gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien, kritisierte der Datenschutzexperte Hans Zeger gegenüber "profil". Die Patienten wüssten nicht, wer ihre Daten erhalte und was damit geschehe.

Zudem würden laut EU-Datenschutzrichtlinie nicht nur Namen als personenbezogene Angaben, sondern sämtliche Daten, mit denen ein Mensch eindeutig identifiziert werden könne, gelten. Schließlich sei ein Mensch mittels DNA-Analyse eindeutig zu identifizieren.

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