Während anderswo in Europa die Aufregung um die sogenannte "Neue Grippe" (auch: "Schweinegrippe") wieder zunimmt, hat Finnland die vom H1N1-Virus hervorgerufene "Influenza A" am 23. Juli wieder aus der Liste der für die Allgemeinheit gefährlichen Ansteckungskrankheiten gestrichen. Die Regierung und Helsinki begründete ihre Entscheidung mit der Einschätzung von Ärzten, wonach die derzeitige Situation dem Bild einer (gewöhnlichen) saisonalen Grippe entspricht.
Das Aufhalten der A-Grippe durch die Isolierung einzelner Individuen sei derzeit nicht notwendig und auch nicht mehr möglich, heißt es in einer Regierungsaussendung. In den Mittelpunkt der Bekämpfung trete somit anstatt der Begrenzung auf Einzelfälle das Eindämmen einer größeren Verbreitung der Krankheit.
Der Regierungsentscheid hat unter anderem zur Folge, dass die Behandlung der Influenza A nach finnischen Gesundheitsbestimmungen für die Patienten nicht mehr zur Gänze kostenlos ist, sondern den gewöhnlichen Selbstbehalten unterliegt. Die Regelung gilt ab 27. Juli (kommenden Montag).
Auch in Finnland wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Ansteckungsfälle gemeldet. Wegen der Aufmerksamkeit rund um die Krankheit gab es in den Gesundheitszentralen und in den Spitälern des Landes Engpässe in der Versorgung anderer Patienten. Am Donnerstag schaltete das Gesundheitsministerium in Helsinki wegen der steigenden Anzahl der Fälle nach über einmonatiger Pause eine zur Beratung der Bevölkerung gedachte Schweinegrippen-Telefonnummer wieder frei.